Aussichtsplattform, auf die Spitze getrieben
Die an einen spitzen Bumerang erinnernde Aussichtsplattform am Hafen von Aarhus fällt auf. Und zwar nicht nur Passanten und Touristen, sie ist auch der Jury des World Architecture News Award für öffentliche Bauten aufgefallen, die sie in der Kategorie Stahl ausgzeichnet hat.
Eine Skulptur oder ein Aussichtspunkt? Der Pavillon im Hafen von Aarhus aus der Feder der Kopenhagener Dorte Mandrup Arktitekter ist beides und dürfte schnell zum Wahrzeichen seiner Umgebung geworden sein. Mit seiner leuchtend weissen Farbe und seiner asymmetrischen Form, Dank der der kleine Stahlbau beinahe zu schweben scheint, fällt er schon von weitem auf. Im Innern führt eine breit angelegte Treppe auf zwei verschieden Plattformen. Während sich die eine direkt über dem Wasser befindet und einen Blick auf vom Quai auf die See gewährt, kann man auf der zweiten auf einer Höhe von 7.5 Metern eine Rundumsicht über Stadt und Meer gewinnen. Ausserdem sorgen an Bullaugen erinnernde Gucklöcher für zusätzliche Ausblicke und für einen Hauch Schiffsatmosphäre. Allerdings ist dies nicht ihr einziger Zweck: Die Öffnungen reduzieren nämlich an stürmischen Tagen die Windstärke um bis zu 20 Prozent. Dies ist wichtig, denn die Konstruktion ist wegen der verhältnismässigen kleinen Auflagefläche statisch anspruchsvoll.
Für das verspielte Gebilde wurden 85 Tonnen Stahl verbaut. Dies geschah nicht vor Ort, es wurde im Voraus zusammengeschweisst und schliesslich mit Hilfe zweier Krane an seinem Standort installiert. (mai)