Aushub von 114`000 Tonnen Giftmüll
Die Sanierung der Chemiemülldeponie im jurassischen Bonfol tritt in die entscheidende Phase: Nach zehnjährigen Planungsarbeiten wird nächste Woche vorerst versuchsweise mit dem Aushub begonnen. Läuft alles nach Plan, sind die Arbeiten 2014 beendet.
Insgesamt 114'000 Tonnen Giftmüll lagern unter einem Tondeckel in der Deponie. Der Müll stammt vor allem von der Basler Chemie. Am Mittwoch nahmen Michael Fischer, Geschäftsführer des Sanierungskonsortiums BCI Betriebs AG, der jurassische Bau-und Umweltminister Laurent Schaffter und Jean-Daniel Henzelin, Gemeindepräsident von Bonfol, mit einem Spatenstich die Sanierung symbolisch in Angriff.
Für die Sanierung der von 1961 bis 1975 betriebenen Anlage wurde über der 20'000 Quadratmeter grossen Deponie eine bis zehn Meter hohe Halle errichtet. Vom kommenden Dienstag an darf die hermetisch abgeschlossene Aushubhalle nur noch von Personal in Schutzkleidung betreten werden. Während der Aushubarbeiten befindet sich jedoch niemand in der Halle. Das halbautomatische Aushubsystem mit einem Greifkran und Transportloren wird von aussen gesteuert. Für den Aushub wird nach Angaben der BCI vorerst eine dreimonatige Testphase gestartet. In dieser Zeit soll geprüft werden, ob alles wie vorgesehen funktioniert. Ist das der Fall, sollen vom Sommer an täglich 160 Tonnen Abfall ausgehoben werden. In wasser- und geruchsdichten Containern werden die Abfälle schliesslich mit der Bahn nach Deutschland oder Belgien gefahren. Dort werden sie in Sonderverbrennungsanlagen entsorgt.
Die Sanierungskosten sind auf 350 Millionen Franken veranschlagt. In die Kosten teilen sich acht Basler Chemieunternehmen. Ihr Anteil richtet sich nach dem Volumen, das sie in der Deponie eingelagert haben. (sda)