Ausbruch verschoben
Letzten September wurde das Projekt Polizei- und Justizzentrum in Zürich bis auf Weiteres eingestellt. Mit ihm ist aber auch ein anderes Vorhaben gestorben, an dem vor allem die Gefängnisinsassen ihre Freude gehabt haben dürften.
Nach einer endlos langen Diskussion und einem ewigen Hin und Her, das nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld kostete, entschied die Stadt Zürich Anfang September das Projekt Polizei- und Justizzentrum (PJZ) zu begraben. Der Entwurf von Theo Hotz sah einen Neubau vor, in der die zentralen Abteilungen der Kantonspolizei, die polizeilichen Ausbildungseinrichtungen, die Spezialstaatsanwaltschaften sowie die Oberstaatsanwaltschaft und ein zweites Gefängnis eingerichtet werden sollten. Was der Zürcher Architekt jedoch nicht wusste: Geplant war auch ein Fluchttunnel für die Gefangenen. Die Idee stammt von Navid Tschopp, der im Jahr 2008 auf dem Areal des alten Güterbahnhofs mit einer Schaufel ein Loch zu graben begann. Nach drei Metern Tiefe stellte der 32-Jährige seine Arbeit jedoch wieder ein. Der Tunnel sollte nämlich gar nie fertig gestellt werden, sondern war bloss Teil einer Abschlussarbeit für sein Kunststudium. Das einzige, was von dieser Aktion noch übrig geblieben ist, sind ein Video, auf dem man den Künstler beim Schaufeln sieht und ein Grundriss des Gebäudes, auf dem der Fluchttunnel rot markiert eingetragen wurde. Den Plan bekam der Künstler übrigens von Theo Hotz persönlich, der ihm diesen auf sein Bitten hin zur Verfügung gestellt hatte. Vielleicht ohne zu wissen, was mit ihm angestellt werden sollte. (ffi)
Weitere Projekte des Küntlers unter: www.navid.ch