Aus für Eis und Wasser
Die Tage des Ka-We-De sind gezählt. Der Berner Gemeinderat will die legendäre Kunsteisbahn und mit ihr auch das Maulbeerbad schliessen. Der Grund: Die beiden Sportanlagen müssten saniert werden. Und dies ist offenbar zu teuer.
Mit der Schliessung will man einen einmaligen Betrag von 50 Millionen Franken für die Sanierungskosten eingespart werden. Spätestens 2018 sollen die beiden Anlagen den Betrieb einstellen. Die von den Architekten Rudolf von Simmer und Hans Beyeler entworfene Eisbahn wurde 1933 eröffnet. Heute steht sie unter Denkmalschutz. Fachliteratur von heute und einst lobe die Ka-We-De als „mondänen Treffpunkt für die Anhänger eines modernen sportlich-körperbewussten Lebensstils“, heisst es dazu in der aktuellen Ausgabe der „Berner Zeitung“. Mittlerweile ist die Eisbahn nicht mehr so gut besucht wie einst. Auch wenn die Sportanlage sommers mit einem Wellenbad und einer spektakulären 60-Meter-Rutschbahn Wasserratten und Badenixen anlockt, sind laut Olibet die Besucherzahl rückläufig.
Trotz der Schliessung soll, zumindest was das Schwimmen und Planschen anbelangt, Ersatz geboten werden: In Wankdorfcity plant Berner Sportdirektorin Edith Olibet ein neues Hallenbad. Vorgesehen ist eine 50-Meter-Schwimmhalle mit einem Multifunktionsbecken sowie einer 500plätzigen Zuschauertribüne. 2018 soll das Bad seine Pforten öffnen. Die Kosten werden von den Stadtbauten Bern auf 76 Millionen Franken geschätzt. Realisieren will man das Schwimmbad mit privaten Partnern. Neben dem Betrag für das Schwimmbad sollen weitere 24 Millionen Franken in den Ausbau der Eisbahn Weyermannshaus investiert werden. Das heisst: die Eisbahn wird auf zwei Hockeyfelder und einen kleinen, öffentlichen Eispark erweitert.
Bis es soweit ist, braucht es noch Grünes Licht für das „Sport- und Bewegungskonzept“ von politischer Seite. Beschlossen ist noch nichts. Kritik sei aber ausdrücklich erwünscht, sagt dazu Sportdirektorin Olibet sybillinisch in der „Berner Zeitung“. (mai)