Auf der Allmend wird doch nicht geklotzt
Laut war der Widerstand in Luzern anfangs Jahr, als das Kunstprojekt bekannt wurde, das neben den imposanten Hochbauten und der neuen Swissporarena zu stehen kommen sollte. Nun hat der Stadtrat die Notbremse gezogen.
Quelle: zvg
Der geplante «Klotz» von Felix Kuhn kommt nicht auf die Allmend.
Über die Gründe, weshalb der Stadtrat von Luzern den anfänglich gelobten „Klotz“ von Künstler Felix Kuhn nicht mehr auf der Allmend haben will, kann man spekulieren. Offiziell heisst es laut einem Communiqué vom 27. Oktober:
«Bedauerlicherweise hat sich der Künstler in der Weiterbearbeitung weitgehend auf ausführungstechnische Fragen beschränkt. Dabei sind aus Sicht der Jury die erwartete und notwendige künstlerische Weiterentwicklung und Verdichtung des Projektes nicht verwirklicht, das künstlerische Potential nicht ausgeschöpft und der künstlerische Anspruch nicht eingelöst worden.» Für ein Projekt, das damals zur Weiterbearbeitung empfohlen wurde, ist das ein ziemlich harsches Urteil, das eher nach einer Notbremse aussieht.
Der Künstler plante damals einen Betonklotz, dessen Masse und Materialisierung das Verhältnis der verwendeten Materialien für die Hochbauten zum Beitrag an die Kunst am Bau darstellen sollte. Ein kritisches Projekt. Auch rein was das Format betraf. Mit seiner geplanten Kantenlänge von sechs Metern traf er bei verschiedenen Interessengruppen nicht auf Begeisterung: Geschäftsführer der Messe Luzern AG, Markus Lauber, bei dem der Klotz quasi vor der Haustüre gestanden hätte, sprach von einem «Affront», der FC Luzern befürchtete, dass der Quader den Personenverkehrsfluss behindern könnte und die Bevölkerung monierte sich in Leserbriefen, das Werk sei mit 140 000 Franken ein viel zu treurer Schandfleck.
Mathis Meyer, Gesamtprojektleiter Allmend, beteuerte in der Neuen Luzerner Zeitung, dass sich die Jury nicht von der öffentlichen Meinung beeinflussen liess. Die Diskussion um Kunst am Bau in Luzern ist aber noch nicht vom Tisch. Die Jury empfiehlt dem Stadtrat, das Thema nicht ad acta zu legen, sondern es nach Abschluss sämtlicher Bauarbeiten neu zu lancieren. Die Vorzone Allmend als wichtige öffentliche Zone und grösster Platz Luzerns dürfe nicht kunstlos bleiben. (mh)
So war das Projekt angedacht: Link zum Baublatt-Artikel vom 25. Februar 2011