Auf den Pfaden der Säumer und Viehtreiber
Zahlreiche Wanderwege im Kanton Uri haben eine Jahrhunderte alte Geschichte. Wurden sie doch als Säumer- oder Viehtriebwege genutzt. Vergangenes Jahr sind verschiedene historische Wegabschnitte saniert und restauriert worden.
Quelle: Kanton Uri
Bei der Sanierung der Trockenmauern wurden die Bauleute von Bauern unterstützt.
Die Verkehrswege über die Alpen prägen seit Jahrhunderten ist den Kanton Uri. Die Wege waren wichtig für die Besiedlung des Kantons aber auch für den Handel und Viehtrieb. Zu den bedeutendsten gehören die Wege über den Gotthard-, Klausen-, Susten-, Furka- und Oberalppass. Im 19. Jahrhundert erlebten die ursprünglichen Saum- und Viehtriebwege einen kontinuierlichen Ausbau für den Reise- und Güterverkehr. Oft drängten sich neue Linienführungen auf, um diese Wege auch befahrbar zu machen. Trotzdem blieben zahlreiche Wegabschnitte in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Heute sind sie in das öffentliche Wanderwegnetz integriert. Wilde Pflästerungen bilden die Wegoberfläche, Trockenmauern oder Lesesteinhaufen grenzen den Weg zum Landwirtschaftsland ab. Die wegbegleitenden Natursteinmauern bilden dabei einen wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna wie zum Beispiel Reptilien und seltene, Wärme liebende Pflanzen.
Trocken- und Mörtelmauern saniert
Während die Verkehrsadern über die Pässe im Kanton meist gut ausgebaut sind und auch stetig weiter ausgebaut werden, befinden sich die alten Verkehrswege oft in einem schlechten Zustand. Vor allem an den wegbegleitenden Trocken- und Mörtelmauern nagt der Zahn der Zeit. Deshalb wurden im vergangenen Jahr dringliche Sanierungsmassnahmen ausgeführt. Etwa in der Gemeinde Bürglen am Alten Klausenweg im Bereich Balmermatte, in der Gemeinde Wassen am Alten Sustenweg im Gebiet Mätteli/Husen sowie in der Gemeinde Silenen am historischen Weg Buechholz – Bitzi. Im Auftrag des Amtes für Raumentwicklung bauten im Gebiet Balmermatte Fachleute eingestürzte Mauern wieder als Mörtelmauern auf. Beim Sustenweg (entlang der Kommunikationsstrasse von 1811 und des Saumpfades) wurden im Herbst über 25 Kubikmeter Trockenmauern wieder fachgerecht aufgebaut. Bis im vergangenen Frühling war der Weg von Buechholz nach Bitzi stark mit Gehölz überwachsen. Der Weg konnte teilweise nicht mehr begangen werden. Nach Entfernung des Gehölzes mussten zahlreiche Laufmeter Trockenmauern wieder stabilisiert werden.
Astra schützt historische Verkehrswege
Die fachgerechten Arbeiten an den drei historischen Verkehrswegen wurden finanziell und fachlich vom Bundesamt für Strassen (Astra), Abteilung Langsamverkehr, vom Fonds Landschaft Schweiz, vom Amt für Raumentwicklung und den Standortgemeinden unterstützt. Das Bundesamt für Strassen bildet auch die Fachstelle des Bundes für den „Schutz der historischen Verkehrswege“. Der Bundesrat hatte letzten Frühling die Verordnung über das Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz beschlossen, vergangenen Juli in Kraft trat. (mai/mgt)