17:35 BAUBRANCHE

Architektur, Bau und Holz in Biel

Mittelfristig soll die Berner Fachhochschule (BFH) in Bern und Biel konzentriert werden. Während in der Bundeshauptstadt die bestehenden Gebäude vorerst weitergenutzt werden sollen, ist in Biel südlich des Bahnhofs ein neuer Campus geplant. Doch das passt nicht allen.

Heute sind 80 Behördenvertreter und Bürger aus dem Emmental und dem Oberaargau mit dem Elektrovelo nach Bern gefahren und haben dem Regierungsrat eine Petition zum Verbleib der Berner Fachhochschule (BFH) am Standort Burgdorf übergeben. 18'000 Personen haben die Bittschrift unterzeichnet.

In seinem Begleitbrief zur Unterschriftenliste begründet der Burgdorfer Gemeinderat die Forderung nach dem Verbleib der BFH in Burgdorf mit der Bedeutung der Fachhochschule für die Region. Seit über 100 Jahren sei sie „ein wichtiger Motor für den Bildungs- und Wirtschaftsraum Burgdorf und Oberaargau“. Zudem hält er fest, der Regierungsrat habe seinen Entscheid vom Februar dieses Jahres, die BFH künftig auf Bern und Biel zu konzentrieren, auf falsche Annahmen gestützt. Das von Burgdorf dem Kanton zum Ausbau der BFH angebotene Areal sei viel grösser, zentraler, günstiger und schneller realisierbar als von der Regierung angenommen.

Ziel war es laut der Burgdorfer Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch, gleich viele Unterschriften zusammenzubringen wie im Kanton Bern für das Zustandekommen einer Initiative nötig seien. Das sind 15'000 Unterschriften. Nun sind es 3000 mehr. Zudem gab Zäch bekannt, dass die Region Emmental und Oberaargau bei einem externen Büro eine Expertise zur geplanten Standortkonzentration der BFH in Auftrag gegeben hat. Die Region befürchte, dass in dem vom bernischen Grossen Rat im Mai verlangten Bericht zum umstrittenen Entscheid der Regierung nicht viel Neues herauskomme. (mai/sda)

Hintergrund

Mit der Konzentration auf Bern und Biel will man die einzelnen Bereiche klar aufteilen: In Bern werden das Departement Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Soziale Arbeit sowie die Hochschule der Künste zusammengefasst. In Biel will man die beiden Departemente Technik und Informatik sowie Architektur, Holz und Bau unterbingen. Während sich die BFH aus Burgdorf ganz zurückziehen soll, bleiben die Standorte Biel Bözingenfeld und Vauffelin für spezielle Nutzungen erhalten.

Für den Campus Biel hatte man sich seinerzeit entschieden, weil dieser verkehrsmässig gut erschlossen ist; Weitere Gründe waren die zentrale Lage und die Zweisprachigkeit der Stadt, die für Studenten und Dozenten attraktiv ist. Zudem konnte laut dem Kanton in Biel am raschesten gebaut werden, da ein Grossteil der benötigten Flächen der Stadt gehört. Der Standort Bern wurde aus Kostengründen und wegen der engen Verbindungen der nicht-technischen Disziplinen zu den ortsansässigen Wirtschafts-, Verwaltungs- und Kulturbetrieben beibehalten. Dagegen hätte die BFH in Burgdorf zu wenig Platz und würde überdies auf drei räumlich voneinander getrennte Areale verteilt werden müssen, schrieb der Kanton im Frühjahr in einer Medienmitteilung. (mai)

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