Arbonia schreibt 2016 wieder Gewinn - Konzernumbau kommt voran
Der Bauzulieferer Arbonia kommt mit seinem Konzernumbau voran. Im operativen Geschäft zeigten sich im Geschäftsjahr 2016 erste Verbesserungen, und unter dem Strich resultierten wieder schwarze Zahlen.
Der Reingewinn belief sich auf 7,6 Millionen Franken, wie Arbonia am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr hatten Kosten für die Produktionsverlagerung ins Ausland sowie Wertberichtigungen dem Unternehmen einen Verlust von 177,1 Millionen Franken eingebrockt.
Der Türen- und Fensterhersteller kämpft seit einiger Zeit mit hohem Import- und Preisdruck sowie dem starken Franken. Darauf hat das Unternehmen reagiert, indem es Fertigungskapazitäten ins kostengünstigere Ausland verlegte. Zudem wagte es mit dem Kauf der Industriegruppe Looser einen Sprung nach vorne. Looser wird aber erst ab Anfang dieses Jahres ins Konzernergebnis eingerechnet.
Operative Verbesserungen
Operativ konnte Arbonia den Gewinn 2016 auf Stufe EBITDA gegenüber dem Vorjahr auf 68,7 Millionen Franken mehr als verdoppeln, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Kosten für Umstrukturierungen herausgerechnet, legte der Betriebsgewinn um 16,2 Prozent zu, nach Abschreibungen und Amortisationen (EBIT) gerechnet gar um drei Viertel auf 28,6 Millionen Franken.
Mit den Ergebnissen hat der Bauzulieferer die Erwartungen der Analysten erfüllt. Den Umsatz hatte Arbonia bereits Ende Januar bekannt gegeben. Er kletterte um 5,7 Prozent auf 995,5 Millionen Franken. Ohne Zukäufe und Währungseffekte betrug das Plus 0,9 Prozent.
Fortschritte erzielte Arbonia bei den beiden Segmenten Fenster und Gebäudetechnik. Hingegen verdiente der Konzern 2016 weniger mit Türen. Das EBITDA ohne Sondereffekte fiel mit 6,8 Millionen Franken rund 634'000 Franken tiefer aus als im Vorjahr. Als Grund gibt der Konzern den "erheblichen Preisdruck" im Heimatmarkt Schweiz an.
Mit der Übernahme von Looser will Arbonia die Abhängigkeit vom Schweizer Markt im Spezialtürengeschäft verringern und von Loosers starken Stellung in Deutschland und Polen profitieren. Looser konnte den Gewinn mit Türen 2016 auf Stufe EBITDA von 25,0 Millionen im Vorjahr auf 32,6 Millionen Franken steigern.
Weniger Gewinn bei Looser
Unter dem Strich verdiente Looser weniger als 2015, wie das Unternehmen separat mitteilte. Im Vorjahr hatte allerdings noch ein einmaliger Gewinn von 19,8 Millionen Franken das Ergebnis aufgepolstert. Das EBITDA sank um 28 Prozent auf 46,1 Millionen Franken. Der Reingewinn lag 2016 bei 8,8 Millionen nach 23,7 Millionen Franken im Vorjahr.
Looser verzeichnete weiter einen leichten Umsatzrückgang von 0,5 Prozent auf 434,3 Millionen Franken. Um Wechselkurseffekte sowie Verkäufe und Zukäufe bereinigt konnte Looser allerdings um 5,6 Prozent wachsen.
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Arbonia zuversichtlich. So soll die kombinierte Gruppe 2017 einen Umsatz von mindestens 1,3 Milliarden Franken bei einem EBITDA von mehr als 110 Millionen Franken erzielen.
Weiter bestätigte Arbonia die strategische Zielsetzung bis 2018. Demnach soll ein Umsatz von 1,4 Milliarden Franken bei einem EBITDA von rund 150 Millionen Franken erreicht werden. Ab 2019 können Aktionäre dann wieder mit einer Dividende rechnen. (sda awp)