Anwohner verlangen, dass die BKW eigenes Land bebaut
In Mühleberg wehrt sich eine die „IG Betroffene Grundeigentümer und Anwohner Erstatzkraftwerk Mühleberg“ gegen die Pläne der BKW für ein neues AKW. Wie die Zeitung „Der Bund“ berichtet, will man weder einen Logistikplatz noch eine Arbeitersiedlung vor der Haustüre.
Zum einen geht es der IG um den 13 Hektaren grossen Logistikplatz und zum anderen um eine Arbeitersiedlung. Der Logistikplatz für das geplante neue AKW sei auf der Landkarte nur ein „Fläckli“, aber die Auswirkungen seien massiv: Flutlichtbeleuchtungen, Mehrschichtbetrieb, Lastwagenfahrten im Minutentakt, wird François Andrey von der IG im Artikel des „Bunds“ zitiert. Ginge es nach der IG, müsste die ABKW eigenes Land bebauen anstelle des Bereichs Bergacher/Grabematt/Stöck.
Und auch an der Arbeitersiedlung stösst sich die IG. Denn hier sollen während der Bauzeit vorübergehend 1’500 bis 1'700 Arbeiter unterkommen. Zu stehen kommen soll die Siedlung bei der Gemeindegrenze zu Frauenkappelen, und zwar auf vier Hektaren Land, die zum Besitz eines Landwirtes gehören. Auch hier verlangt die IG von der BKW auf eigenes Land zurückzugreifen. Eigenes Land hätte die BKW im nahe gelegenen Marfeldingen. Die Variante dort zu Bauen sei wesentlich kompakter, heisst es bei der IG. Eine solche Variante hätte allerdings grossen Mehrverkehr durch Mühleberg und Gümmenen zur Folge, erklärt Gemeindepräsident Kurt Herren gegenüber dem „Bund“. Neue Zufahrtsstrassen zu bauen, wie von der IG vorgeschlagen, sei nicht realistisch. Auch bei den BKW ist man laut dem Artikel gegenüber Marfeldingen-Variante skeptisch. Die Lösung sei verkehrstechnisch viel weniger gut, wird Mediensprecher Antonio Sommavilla zitiert.
Für Unmut hatte laut dem „Bund“ übrigens auch ein Brief gesorgt, den die Gemeinde an die Einwohner von Mühlenberg verschickt hatte: In der Überschrift sei von einer „erfolgreichen Einigung“ die Rede gewesen. Denn dies sieht man bei der IG völlig anders: Die Gemeinde hätte früher auf die Anwohner zukommen müssen. (mai)