Am Rhein „stapelt“ es sich
Der neue Turm von Roche in Basel beginnt Gestalt anzunehmen: Das Stadtbasler Kantonsparlament hat heute einen Bebauungsplan genehmigt, der Roche den Bau eines bis zu 180 Meter hohen Hochhauses erlaubt. Damit dürfte das höchste Gebäude der Schweiz in Basel errichtet werden. Im Jahr 2015 soll das Megabürogebäude stehen.
Quelle: zvg
Das höchste Gebäude der Schweiz steht schon bald in Basel.
Der 550 Millionen Franken schwere Rekordturm stammt - wie schon ein erstes wegen Mängeln schubladisiertes Projekt - aus der Feder von Herzog und de Meuron. Mit 175 Metern dürfte der Turm voraussichtlich ab 2015 das höchste Gebäude der Schweiz sein. Derzeit hält der Prime Tower in Zürich mit 126 Metern den Rekord. Laut dem Bebauungsplan sollen auf voraussichtlich 42 Stockwerken mit maximal 77'000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche rund 1900 Roche-Büroarbeitsplätze eingerichtet werden. Davon sind heute 1750 über ganz Basel verteilt. Die Regierung hatte von Roche für das riesige Gebäude ohne Parkhaus ein Mobilitätskonzept verlangt.
Umweltverträglichkeitsprüfung gefragt
Im baselstädter Grossen Rat standen fast alle Fraktionen hinter dem Turm. Nur das Grüne Bündnis stellte sich aus ökologischen und ästhetischen Gründen quer. Als Argument führte es vor allem mit die fehlenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) angesichts des erwarteten Parkplatz- Mehrbedarfs ins Feld. Zudem monierte das Grüne Bündnis die ästhetische Respektlosigkeit des „gewaltigen Stapels“ am Rhein. Bundesrecht mache eine UVP vor dem Ja zum Bebauungsplan nötig, hiess es. Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) konterte, eine UVP sei nicht nötig, weil eben kein neues Parkhaus geplant sei; Fremdnutzungen würden rechtlich nicht erfasst. Roche setze sich so selber unter Druck, Mitarbeiter zum Umsteigen zu bewegen, sagte Baudirektor Hans-Peter Wessels. Der Kanton wolle öV dazu anbieten. – Schliesslich wurd der Rückweisungsantrag des Grünen Bündnisses mit grossem Mehr verworfen. Der Bebauungsplan wurde mit einem deutlichen Ja abgesegnet.
Die Bau- und Raumplanungskommission liess im Übrigen im Bebauungsplan festschreiben, dass das Herzog & de Meuron-Projekt realisiert werden soll und nicht irgendein anderes. Zudem klärte sie, dass für ein separates Parking ein neuer Bebauungsplan nötig wird; bei über 500 Plätze auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung. (mai/sda)