Am Anfang eines langen Wegs
Drei Gebäudetrakte des Universitätsspitals müssen modernisiert und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Um auch während der Bauarbeiten den Spitalbetrieb zu gewährleisten, ist ein sogenannter Modulbau und eine unterirdische Technikzentrale geplant. Dies teilte die Baudirektion des Kantons Zürichs mit.
Quelle: zvg
Das geplante Provisiorium kommt auf dem denkmalgeschützten Spitalpark zu stehen.
Anfang April reicht die Baudirektion nun ein Gesuch für die beiden Projekte ein. Der Modulbau diene in erster Linie als „Rochadefläche“ für die Gebäudetrakte NUK 1 bis 3, die sich in einem schlechten baulichen Zustand befänden, ist in ihrer Medienmitteilung zu lesen. Weil auch der Brandschutz teilweise ungenügend sei, bestehe dringender Handlungsbedarf. Während der Modulbau provisorisch sein wird, ist die geplante darunter liegende Technikzentrale dauerhaft. Die Haustechnik in der Kernzone des Universitätsspitals stosse an ihre Kapazitätsgrenzen und befinde sich am Ende ihrer Lebensdauer, heisst es weiter.
Gemäss ersten Grobkostenschätzungen belaufen sich die Kosten für den Modulbau auf rund 52,5 Millionen Franken, die Ausgaben für die Technikzentrale dürften 37,5 Millionen Franken betragen. Liegt die Baubewilligung rechtzeitig vor, können kommenden Frühling die Bauarbeiten starten. In Betrieb gehen könnten sowohl der Modulbau als auch die Technikzentrale im Frühjahr 2015.
Das Innenleben des Modulbaus lässt sich an wechselnde Anforderungen anpassen: Beginnen die Erneuerungsarbeiten, werden dort als erstes drei Intensivstationen „ausgelagert“. Damit bietet das neue Gebäude einerseits eine rasche Lösung für unmittelbare Probleme, andererseits bildet es auch einen wesentlichen Mosaikstein in der rund 20 Jahre dauernden Gesamterneuerung des Universitätsspitals. Deshalb sei die Einreichung des Baugesuchs auch „eine Art Startschuss zur Gesamterneuerung“ des Spitals, sagt Rita Ziegler, Vorsitzende der Spitaldirektion des Universitätsspitals.
Laut Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger steht am Ende der Gesamterneuerung „eine in sich stimmige Spitalanlage für alle“. Um dieses Ziel zu erreichen, sind insgesamt Investitionen von 2,84 Milliarden Franken vorgesehen. Hinzu kommen noch Ausgaben für die Sanierung der bestehenden Infrastruktur von 615 bis 750 Millionen Franken.
Viele Fragen noch offen
Doch bevor es soweit ist und damit die Spitalanlage überhaupt erneuert werden kann, müssen vor allem zahlreiche planungs- und baurechtliche Fragen geklärt werden. Als erstes steht eine Revision des Masterplan Hochschulgebiet 2005 an. Der neue Masterplan 2012 soll – breit abgestützt auf Kanton, Stadt und übrige Beteiligte inklusive Quartierbevölkerung - einen Gesamtüberblick über die Raumbedürfnisse von Universität, ETH und Unispital geben. Gleichzeitig soll er die Grundlage für eine Teilrevision des Kantonalen Richtplans liefern. Die Baudirektion rechnet damit, dass der Bundesrat diesen 2014 genehmigt und dass danach ein kantonaler Gestaltungsplan für das USZ erstellt werden kann. Dieser gilt dann als baurechtliche Grundlage für Baubewilligungen des Spitals.
Der Kantonale Gestaltungsplan enthält Vorgaben bezüglich der Neubaubereiche sowie des Schutzumfangs. Denn im Hochschul-/Spitalgebiet liegen kantonal, regional und kommunal geschützte Objekte; etwa der Spitalpark, auf dem der geplante Modulbau errichtet werden soll. Der Kantonale Gestaltungsplan ist die baurechtliche Grundlage für Baubewilligungen des Spitals. Gegen den Gestaltungsplan können Rechtsmittel ergriffen werden. Dies könnte bis zu dreijährige Verzögerungen verursachen.
Man befinde sich auf einem „langen und anspruchsvollen Weg", sagt Baudirektor Markus Kägi. Er ist überzeugt, dass die Gesamterneuerung eine städtebauliche Aufwertung und mehr Lebensqualität bringt. (mai/mgt/sda)