Alt und jung, tiefer und hoher Lebenstandard
Winterthur zieht eine positive Bilanz ihrer im Frühling 2005 eingeleiteten und formulierten Wohnungspolitik. Hauptanliegen bleibt ein Wohnungsangebot für eine durchmischte Bevölkerung zu schaffen.
In den letzten Jahren hat sich Winterthur zur sechsten Schweizer Grossstadt mit über 100'000 Einwohnern entwickelt. Der Wohnungsmarkt und die wirtschaftliche Entwicklung Winterthurs sind zunehmend geprägt von der Dynamik des Wirtschaftsraums Zürich. Die Attraktivität der Stadt als Wohnort hat davon profitiert, was sich sowohl in einer hohen Bautätigkeit als auch in einer gestiegenen Qualität des Wohnungsangebots niederschlug.
Die aktuelle Zwischenbilanz stellt die beobachteten Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt den gesteckten Zielen gegenüber. Auf dieser Basis hat der Stadtrat die Wohnungspolitik aktualisiert und ergänzende Massnahmen beschlossen. Trotz intensiver Neubautätigkeit blieb das Wohnungsangebot angesichts der starken Nachfrage in den letzten Jahren knapp. Zusammen mit der angestrebten höheren Qualität führte dies zu einer deutlichen Preissteigerung auf dem Wohnungsmarkt. Dazu beigetragen hat auch die rege Sanierungstätigkeit. Einen zunehmend wichtigen Stellenwert nimmt auch in Winterthur der Abbruch und Neubau von Wohnungen ein.
Bauland für gemeinnützige Wohnbauträgerschaften
Wie der Bericht feststellt, verfügt Winterthur im kantonalen Vergleich nach wie vor noch über günstigen Wohnraum – wenn auch mit abnehmender Tendenz. Um diesen langfristig zu erhalten, plant der Stadtrat die Vergabe von Bauland an gemeinnützige Wohnbauträgerschaften. So will der Stadtrat rund 10'000 Quadratmeter Bauland in etwa vier Jahren im stillgelegten Busdepot Deutweg freigeben und weitere 14'000 Quadratmeter sollen im Stadtteil Wülflingen zur Verfügung gestellt werden.
Kanton als Bauverhinderer?
Eine Auseinandersetzung mit dem Kanton zeichnet sich ab um die zentrumsnahe, durch den ÖV gut erschlossene 24 Hektaren grosse Reservezone im Weiler Gotzenwil. Diese will der Kanton bei der nächsten Richtplanrevision nicht in der Bau- sondern der Landwirtschaftszone zuweisen.
Der Stadtrat will auch weiterhin vorhandene Potenziale zur Ansiedlung steuerkräftiger Personen mittels „hochwertiger Neubauten“ ausschöpfen. Angestrebt wird die Annäherung der Steuerkraft an den kantonalen Durchschnitt. Weiterverfolgen will er auch den Ausbau des Wohnangebots für Studenten und ältere Menschen. Übergeordnetes Ziel bleibt aber, ein Wohnungsangebot für eine ausgewogen durchmischte Bevölkerung zu erhalten. (mai/mgt)