10:37 BAUBRANCHE

Alpine Solar-Grossanlagen im Kanton Nidwalden vorerst vom Tisch

Teaserbild-Quelle: Roy Buri, Pixabay.com, public-domain-ähnlich

Das Elektrizitätswerk Nidwalden (EWN) verfolgt zwei als geeignet eingestufte Standorte für alpine Solaranlagen vorläufig nicht weiter. Abklärungen hätten gezeigt, dass das steile Gelände eine zu grosse Herausforderung für den Bau und die Finanzierung darstelle.

Solaranlage vor Bergkette

Quelle: Roy Buri, Pixabay.com, public-domain-ähnlich

Solaranlage. (Symbolbild)

Für beide Standorte seien umfassende Abklärungen zu Realisierbarkeit und Umweltverträglichkeit erfolgt, teilte das EWN am Donnerstag mit. Dabei habe sich gezeigt, dass die wegen des steilen Geländes auftretenden Schneedrücke, Lawinen und Rutschprozesse sowie die Steinschlaggefährdung eine besondere Herausforderung für den Bau und die Finanzierung der PV-Anlagen darstellen.

Zwar wären diese Naturgefahren mit aufwändigen Schutzmassnahmen mit der notwendigen Sicherheit zu beherrschen, so das EWN. Die zusätzlichen Kosten für diese Schutzmassnahmen wären aber so teuer, dass die Wirtschaftlichkeit unter den aktuellen Voraussetzungen nicht gegeben sei.

Deshalb hat sich das Elektrizitätswerk dazu entschlossen, die vorliegenden Projekte vorläufig nicht weiter zu verfolgen. Sollten sich die Rahmenbedingungen dereinst aber ändern, fasse das EWN ins Auge, die Projekte wieder zu aktivieren, betonte es.

Sechs Standorte analysiert

Das kantonale Elektrizitätswerk Nidwalden (EWN) hatte im vergangenen Jahr in seinem sowie im angrenzenden Netzgebiet Potenzialabklärungen für alpine Photovoltaik-Grossanlagen durchgeführt, nachdem das eidgenössische Parlament im Herbst 2022 die Rahmenbedingungen für alpine Photovoltaik-Anlagen vereinfacht und damit die Weichen für deren Ausbau gestellt hatte.

Es analysierte sechs Standorte, zwei wurden als «sehr gut geeignet» eingestuft. Wo sich diese genau befanden, wurde aber nicht bekannt gegeben. Daraufhin verkündete die Regierung, dass sie den Bau alpiner Photovoltaik-Anlagen bestmöglich unterstützen wolle. Eine Grossanlage in Nidwalden hätte «Pionier-Charakter» und wäre ein wichtiger Schritt, um die Energieversorgung nachhaltig zu optimieren.

Sistierung hat sich abgezeichnet

Die nun verkündete Sistierung habe sich leider abgezeichnet, sagte der zuständige Nidwaldner Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen (FDP), der von Amtes wegen im Verwaltungsrat der EWN sitzt, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er bedauere diesen Schritt, betonte aber, dass die Projekte ja auf der Agenda blieben.

Auch wenn es wichtig wäre, Solarprojekte über der Nebelgrenze verwirklichen zu können, sucht der Kanton selber nicht nach anderen Standorten. «Das ist Aufgabe der Investoren», sagte Christen. Der Kanton sei ergebnisoffen für weitere Ideen und nach wie vor bereit, Projekte bestmöglich zu unterstützen. Die Rahmenbedingungen für ein rasches Bewilligungsverfahren solcher Anlagen in Nidwalden seien gegeben. (sda/pb/mgt)

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