Allzu grosszügige Stadt Bern
Die Stadt Bern ist mit einem Gesuch der Migros Aare für einen Neubau am Berner Breitenrainplatz zu grosszügig umgegangen, als sie beim Erteilen der Baubewilligung gleich sechs Ausnahmen durchwinkte. Dies hat der Kanton entschieden und die Baubewilligung aufgehoben.
Damit hiess die kantonale Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE) Beschwerden von verschiedenen Nachbarn gut. Die Genossenschaft Migros Aare kann den Entscheid nun ans Verwaltungsgericht weiterziehen. Ob sie das tut, ist laut Sprecher Thomas Bornhauser aber noch nicht entschieden.
Die Migros Aare will am Breitenrainplatz den Laden ersetzen und in einem Neubau für 58 Millionen Franken auch Büros, Praxen und 60 Wohnungen unterbringen. Insbesondere bei den Abweichungen von den Vorschriften zur Gebäudehöhe, zur Überbauung des Innenhofs und zu den Spielplätzen seien die Voraussetzungen für Ausnahmen „deutlich nicht erfüllt“, hält die BVE fest. Auch in der Summe seien diese zum Teil erheblichen Ausnahmen unzulässig.
Während der Bauzeit möchte die Migros ihre Waren auf einem Provisorium auf der nahen Kasernenwiese verkaufen. Das entsprechende Baugesuch das dafür derzeit hängig ist, wird vom BVE- Entscheid nicht tangiert. Allerdings gingen auch gegen die temporäre Verkaufsstelle Einsprachen ein. Gleichzeitig haben sich in einer Petition haben aber auch mehr als 2500 Personen für das Provisorium stark gemacht. (mai/sda)