Albulatunnel: Neubau statt Sanierung
Die Rhätische Bahn (RhB) will den 5,8 Kilometer langen Albulatunnel komplett neu bauen. Vergleiche ergaben, dass ein Neubau einer Instandsetzung vorzuziehen ist.
Die Kosten für den Neubau werden auf rund 260 Millionen Franken geschätzt, diejenigen für die Instandsetzung der sanierungsbedürftigen, 107 Jahre alten Röhre auf 240 Millionen Franken. Beurteilt wurden in einer Konzeptstudie die Kriterien Kosten, Sicherheit, Bautechnik, Termine, Betrieb und Umwelt. Die Instandsetzungvariante schnitt bei den Kosten knapp und beim Kriterium Umwelt klar besser ab. Die Variante Neubau sei dagegen in den übrigen vier Kategorien deutlich besser beurteilt worden, teilte die RhB am Dienstag mit.
Ein Tunnel-Neubau sollte sich laut dem Bahnunternehmen mit dem Unesco- Welterbestatus vereinbaren lassen. Die Albula-/Berninalinie war im Juli 2008 zum Unesco-Weltkuluturerbe erklärt worden. Allerdings bräuchte es für einen Neubau noch das Gutachten der eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege.
Die Finanzierung des Neubaus oder einer Instandsetzung des Tunnels ist noch nicht gesichert. Mit dem Bund und dem Kanton Graubünden müsste "nach zusätzlichen Mitteln gesucht werden", schreibt die Bahn. Je nach Variante bräuchte das Unternehmen während sieben Jahren zusätzliche Jahrestranchen von 35 bis 40 Millionen Franken oder rund 25 Prozent mehr als derzeit von Bund und Kanton pro Jahr zugesichert sind.
Mit einem Baubeginn könnte frühestens 2014 gerechnet werden. Ein Neubau des Tunnels würde etwa sechseinhalb Jahre dauern. (sda)