Aktien von Meyer Burger gesucht
Anleger haben heute Montag bei den Aktien des Solarkonzerns Meyer Burger zugegriffen. Der Kurs stieg zeitweise um bis zu 6,5 Porzent. Dies, nachdem das Unternehmen am Morgen einen technologischen Fortschritt bekannt gegeben hatte, die so genannte SmartWire-Connection-Technologie (SWCT).
Laut Mitteilung von Meyer Burger ist die SWCT „bahnbrechend“: Sie verbessert den Wirkungsgrad von Solarmodulen um fünf Prozent und senkt gleichzeitig deren Produktionskosten.
Bei der SWCT werden die Solarzellen mittels 30 äusserst dünner Kupferdrähte auf beiden Seiten der Zelle elektrisch verbunden, welche die bisher üblichen zwei bis drei Busbars ersetzen und pro Zelle bis zu 2’000 Kontaktpunkte schaffen. Die Abschattung ist auf mit Kupferdrähten ausgestatteten Zellen ist im Vergleich zu mit drei Busbars versehenen Zellen um drei Prozent kleiner. In Verbindung mit einem um zwei Prozent tieferen Serienwiderstand steigert die SWCT-Technologie die Leistung eines Solarmoduls um fünf Prozent. Weil die SWCT überdies runde Kupferdrähte nutzt, erhöht sich die Menge des auf der Zelle reflektierten Sonnenlichts, so dass die mit SWCT verbundenen Module bereits früher am Tag, länger und ohne Unterbruch produzieren können. Damit liege der der Energieertrag (kWh/kWp) um gut zehn Prozent über den Werten von Modulen mit Busbar-Verbindungen, heisst es in der Mitteilung von Meyer Burger. Zudem verbessere die SWCT die Zellstabilität und reduziere den Einfluss von möglichen Mikrorissen auf die Leistung des Solarmoduls. Solche Risse gelten als einer der häufigsten Gründe von Energieverlusten bei Solarmodulen.
Günstiger in der Herstellung sind die Zellen laut ihrem Hersteller, weil einerseits die Busbars auf beiden Seiten der Zellen entfallen und weil isch andrerseits die Fingerbreiten optimieren lassen. Dadurch kann der Silberanteil um bis zu vier Fünftel gesenkt werden. Beim aktuellen Preis von 30 Dollar pro Feinunze Silber dürfte sich der geringere Silberverbrauch mit Kosteneinsparungen von bis zu 0,25 Dollar pro Zelle auswirken.
Händler sagten, die Marktteilnehmer hofften, dass Meyer Burger mit der neuen Technologie leichter zu den benötigten Grossaufträgen komme. Nach 14 Uhr stand die Aktie noch 5,71 Prozent im Plus. Der Gesamtmarkt (SPI) legte nur 0,27 Prozent zu. In den vergangenen Monaten waren die Meyer-Burger-Aktien allerdings kein lohnendes Investitionsobjekt. So waren Meyer-Burger-Aktien im Januar noch bis zu 9,64 Franken wert, Anfang 2012 betrug der Kurs über 17,50 Franken. Meyer Burger leidet unter der Krise in der Solarindustrie, welche die Umsätze des Unternehmens wegbrechen liess. (mai/mgt/sda)