ABB-Schweiz-Chef wird im Herbst CEO der BKW
Der Energiekonzern BKW hat einen neuen Chef gefunden. Der langjährige ABB-Manager Robert Itschner folgt auf Suzanne Thoma, welche Verwaltungsratspräsidentin beim Industriekonzern Sulzer wird.
Quelle: zvg
BKW-Hauptsitz in Bern. (Symbolbild)
Auf BKW-Chefin Thoma folgt der langjährige ABB-Manager Robert Itschner, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. Der 55-Jährige verlässt ABB nach fast 30 Jahren spätestens im September 2022 und wird die Stelle bei BKW spätestens am 1. Oktober 2022 antreten.
Der Elektroingenieur und international erfahrene Industriemanager Itschner solle die Strategie der Energie- und Infrastrukturdienstleisterin weiterführen, heisst es. Itschner ist derzeit Chef von ABB Schweiz mit rund 4000 Mitarbeitern. Er kam 1993 zum Konzern, seit 2018 leitet er das hiesige Geschäft und 2019 wurde er zusätzlich zum Leiter des Geschäftsbereichs Antriebstechnik in der Schweiz ernannt. Einen Nachfolger hat ABB noch nicht bestimmt.
Naheliegender Branchenwechsel
Als Vertreter von Swissmem ist Itschner zudem im Vorstand von Economiesuisse und Präsident der Kommission für Energie und Umwelt. Der BKW-Verwaltungsrat gab sich in der Mitteilung überzeugt, mit ihm die richtige Person für den Posten gefunden zu haben.
Ein Wechsel aus der Industrie zum Energiesektor ist wegen der engen Verwandtschaft der Branchen nicht ungewöhnlich. Ein prominentes Beispiel ist etwa Jasmin Staiblin: Die frühere Alpiq-Chefin kam 2013 ebenfalls von ABB, wo sie zuvor ebenfalls Schweiz-Chefin war.
«Was die BKW in den vergangenen Jahren aufgebaut hat, ist beeindruckend», liess sich Itschner in der Medienmitteilung zitieren. Er freue sich, die Gesellschaft in einem dynamischen Marktumfeld «zu stärken».
Die BKW ist in den vergangenen Jahren – vor allem auch dank Akquisitionen und vor allem im Dienstleistungsbereich – kräftig gewachsen. Mittlerweile macht das Energieunternehmen einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Franken und hat über 10'000 Mitarbeiter. Es gehört mehrheitlich dem Kanton Bern.
Präsident muss überbrücken
Thoma wird die BKW derweil per Ende Juni 2022 verlassen. Bis zum Eintritt von Itschner wird daher Verwaltungsratspräsident Roger Baillod den Konzern ad interim auch operativ führen.
Bereits seit vergangenem Dezember war bekannt, dass die langjährige BKW-Chefin am (morgigen) Mittwoch an der Sulzer-Generalversammlung zur Verwaltungsratspräsidentin des Industriekonzerns gewählt werden soll. Eigentlich hiess es damals, sie werde für eine reibungslose Übergangsphase noch zur Verfügung zu stehen und die Einführung eines neuen CEO unterstützen. Bereits geplant war allerdings auch, dass sie im Laufe des ersten Halbjahrs 2022 von ihrer Funktion bei der BKW zurücktritt.
Thoma ist seit 2013 BKW-Chefin. Sie stiess 2010 zur Gruppe
und verantwortete zunächst das Netzgeschäft. (awp sda)