Ab heute redet die Bevölkerung mit
Für die Suche nach einem Tiefenlager für radioaktive Abfälle in der Schweiz wurden zahlreiche Berichte und Gutachten erstellt. Sechs Regionen kommen in Frage. Zum Abschluss der ersten Etappe der Standortsuche beginnt nun eine dreimonatige öffentliche Anhörung.
Bis im November können sich Bevölkerung, Parteien, Organisationen, Kantone und Nachbarstaaten zur ersten Etappe des Sachplans geologisches Tiefenlager äussern. Das Bundesamt für Energie (BFE) und die Kantone laden zudem zu Informationsveranstaltungen ein. Den Auftakt macht heute Abend die Region Bözberg (AG). Danach folgen Anlässe in den Regionen Jura-Südfuss (SO und AG), Nördlich Lägeren (AG und ZH), Zürcher Weinland (ZH und TG), Südranden (SH) sowie in der Region Wellenberg (NW und OW). „Der Zeitpunkt für die öffentliche Diskussion ist jetzt gekommen“, schreibt das BFE in seiner Broschüre. Nach der Anhörung soll der Bundesrat vermutlich Mitte nächsten Jahres entscheiden, welche Standorte weiterhin im Auswahlverfahren bleiben.
Insgesamt kommt der Gemeindeboden von 202 Ortschaften für ein Tiefenlager oder Bauten an der Oberfläche in Frage. Zwölf der Gemeinden liegen in Deutschland. In einer zweiten Etappe sollen sich die Standortregionen in einer „regionalen Partizipation“ einbringen können. Darum wurden in den Regionen Startteams mit einer Geschäftsstelle gebildet. Sie sollen als Vorbereitungsgruppe die eigentliche „regionale Partizipation“ aufbauen. Neben den Regionen will man auch auf wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Aspekte eingehen. (sda)