8 Millionen Franken mehr für soziale Sicherung
Die Stadt Winterthur hat 2011 knapp 8 Millionen Franken mehr für die soziale Sicherung ausgegeben. Die Nettogesamtkosten für die Existenzsicherung stiegen von 79 Millionen Franken im Vorjahr auf 86,9 Millionen Franken. Einen wesentlichen Anteil der Ausgaben verursachen die Mietkosten.
Zugenommen haben die Kosten vor allem durch gestiegene Mietzinse, ausserdem müssen immer mehr Zusatzleistungsbezüger städtische Mietzinszuschüsse in Anspruch nehmen, wie die Stadt Winterthur am Freitag mitteilte. Hauptgrund seien die geltenden Mietzinsbegrenzungen bei der Berechnung des Anspruchs, die der Bundesrat letztmals 2001 erhöht hat. Die Mietzinse in der Schweiz sind seither im Durchschnitt um 18 Prozent gestiegen.
Überdurchschnittlich teurer geworden sind in Winterthur kleine und grosse Wohnungen. So müssen für Wohnungen ab fünf Zimmer monatlich rund 530 Franken mehr bezahlt werden als vor acht Jahren. Gesteigerte Ansprüche an die Wohnraumgrösse stellten die Sozialhilfebezüger nicht, schreibt die Stadt. Sie lebten 2011 mit gleich vielen Personen in einer etwa gleich grossen Wohnung wie 2003.
Von den 86,9 Millionen Franken Gesamtkosten wurden 46 Millionen Franken für Zusatzleistungen zur AHV/IV aufgewendet, 36,8 Millionen Franken gingen zu Lasten der Sozialhilfe. Insgesamt erhielten in Winterthur 4825 Personen (verteilt auf 2822 Dossiers) im vergangenen Jahr Sozialhilfe. Das entspricht einem Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Um 4,6 Prozent auf 1286 zugenommen hat auch die Anzahl vormundschaftlicher Massnahmen. Die Anzahl an Alimentenbevorschussungen ist dagegen auf 820 Fälle leicht gesunken. Die Kleinkinderbetreuungsbeiträge sind leicht gestiegen.
In ihrer Publikation "Facts und Trends der Sozialen Sicherung 2011" zeigt die Stadt neben den Fallzahlen auch auf, was das Departement für Soziales unternimmt, um Menschen dabei zu unterstützen, sich beruflich und gesellschaftlich wieder zu integrieren.
(sda)