51,3 Milliarden Euro für 1300 Kilometer Bahn
Alle Wichtigen Bahnlinien Spaniens, auch die in den letzten Jahren gebauten Hochgeschwindigkeits-Strecken, sind auf Madrid ausgerichtet. Das soll sich jetzt ändern. Bis 2020 soll eine 1300 Kilometer lange leistungsfähige Bahnstrecke am Mittelmeer entstehen.
Mit dem ehrgeizigen Projekt werden die wichtigen Städte am Mittelmeer mit einer zeitgemässen Bahninfrastruktur erschlossen. Immerhin lebt fast die Hälfte der spanischen Bevölkerung im Mittelmeergürtel. Bereits im Bau ist die Hochgeschwindigkeits-Strecke zwischen der französischen Grenze und Barcelona; sie soll schon 2012 in Betrieb gehen. Und bis 2013 wird die immer noch eingleisige Strecke zwischen Tarragona und Vandellós fertiggestellt.
Die insgesamt 1300 Kilometer lange Strecke führt von Barcelona über Valencia, Murcia und Málaga bis nach Algeciras, 20 Kilometer von Tarifa, der Südspitze Spaniens. Insgesamt profitieren elf Provinzen vom neuen Bahnkorridor. Gut möglich, dass eine attraktive, schnelle Bahnverbindung zu einer Umschichtung bei der Wahl der Verkehrsmittel für die Fahrt in die populären Feriendestinationen führen könnte. Gemäss Verkehrsminister José Blanco soll die gesamte Strecke bis 2020 stehen. Die Investition ist angesichts der klammen Staatsfinanzen riesig und wird mit rund 51,3 Milliarden Euro angegeben. Zur Ausgestaltung der Finanzierung wurden allerdings noch keine detaillierteren Angaben gemacht.
Die neue Bahnstrecke könnte übrigens der Zubringer sein für den immer wieder diskutierten 39 Kilometer langen Bahntunnel, der dereinst unter der Strasse von Gibraltar hindurch führen und Spanien und Marokko miteinander verbinden soll. An dessen Planung sind auch die Ingenieure der Tessiner-Tunnel-Planer Giovanni Lombardi beteiligt. (mai/sda)