50 Millionen Franken unter Regenwürmern
Bald wird in der Thurgauer Gemeinde Diessenhofen mit dem Bau eines geheimen Gebäudekomplexes begonnen. Der Bankinformationsspezialist Swift realisiert einen mehrstöckigen Bunker, von dem nur ein Geschoss aus dem Erdreich ragen wird.
Zwischen den idyllischen Thurgauer Weilern Raatihart, Rodmüli und Guet wird bald Hightech Einzug halten. Die Gegend bei Diessenhofen wird zur Heimat des weltweiten Bankeninformationssystem Swift. Society for Worldwide Financial Telecommunication heisst diese in Brüssel ansässige Firma mit ausgeschriebenem Namen und hat von einer Erbengemeinschaft und einem Bauern ein rund 75000 Quadratmeter grosses Grundstück gekauft. Darauf möchte Swift nun ihr weltweit drittes Hochleistungsrechenzentrum bauen.
Bis 2012 sollen für den reinen Bau rund 50 Millionen Franken ausgegeben werden. Eine viel höhere Summe dürfte dann noch für die Installationen und den Betrieb dazukommen. Im Endausbau könnten 20 bis 50 neue Stellen geschaffen werden, sollte das Zentrum maximal ausgelastet sein, könnte nochmals die gleiche Anzahl hinzukommen.
Vom neuen Komplex wird nicht viel zu sehen sein. Oberirdisch tritt nur ein Stockwerk in Erscheinung, das restliche Volumen – wie viel genau, verraten die Verantwortlichen nicht – wird im Erdreich versenkt. Denn für Swift ist der Sicherheitsaspekt von zentraler Bedeutung. So entschieden sich die Verantwortlichen erst für den Thurgauer Standort, nachdem sie abgeklärt hatten, dass der Rhein bei Hochwasser keine Gefahr darstellt und den Flughafen Kloten anfliegende Jets im Fall eines Absturzes keine Gefahr darstellen. Aus Sicherheitsgründen werden von Swift keinerlei weitere Informationen über die Anlage kommuniziert. (tst)