3,6 Milliarden Franken für Nationalstrassen
Knapp 95 Prozent des Schweizer Nationalstrassennetzes sind gebaut. Die noch verbleibenden fünf Prozent sollen in den kommenden vier Jahren für insgesamt 3,6 Milliarden Franken fertig gestellt werden. Pro Jahr sollen werden somit zwischen 730 und 800 Millionen Franken ausgegeben. Heute hat der Bundesrat das entsprechende Bauprogramm genehmigt.
Bei den verbleibenden fünf Prozent des Netzes handelt es sich um rund 100 Kilometer Nationalstrassen. Betroffen sind vor allem die A5 und die A16 in den Kantonen Bern und Jura, die A9 im Oberwallis und die A4 in den Kantonen Uri und Schwyz betroffen. Bei diesen Bauvorhaben liegen Federführung und Bauherrenrolle bei den Standortkantonen, die auch eine Teilfinanzierung leisten müssten. Den grössten Teil berappt allerdings Bund aus dem Infrastrukturfonds; er hat auch die Oberaufsicht über die Projekte. – Zwischen 75 und 85 Prozent der budgetierten Gelder fliessen in die Kantone Bern, Wallis und Jura.
Wie das Bundesamt für Strassen (Astra) mitteilt, berücksichtigt das Bauprogramm die Finanzplanung des Infrastrukturfonds und die aktuellen Projektkenntnisse der Kantone und des Astra. Bis auf die Projekte Scheiteltunnel Brünig (OW) und Stadttunnel Letten-Irchel in Zürich, die sich noch in der Projektstudienphase befinden, stehen alle übrigen Vorhaben was Kosten und Termine betrifft fest.
Mit diesem 8. langfristigen Bauprogramm können die Erwartungen der Kantone erfüllt werden. Dies zeigten die dazu eingegangenen Stellungnahmen der Kantone zeigen, schreibt das Astra in seiner Medienmitteilung. (mai)
Projekte und Termine
Eröffnungstermine zwischen 2012 und 2014:
- A8 Umfahrung Lungern: Eröffnung 2012
- A16 Loveresse -Tavannes: Eröffnung 2012
- A5 Umfahrung Serrières: Eröffnung 2013
- A16 Moutier Sud - Court: Eröffnung 2013
- A16 Bure - Porrentruy Ouest: Eröffnung 2014
Weitere grosse Projekte der Netzfertigstellung sind:
- A5 BE Umfahrung Biel Westast
- A4 Neue Axenstrasse
- A2 BS (Bahnhof SBB- Gellertdreieck
- A4 ZH (Knonau, Umfahrung Ottenbach /Obfelden
- A5 NE (Serrières)
- A9 VS (Umfahrung Visp, Pfynwald, Riedberg)
- A16 BE/JU
- A28 GR (Umfahrung Küblis)
Das 1960 vom Bundesparlament im sogenannten Netzbeschluss festgelegte Nationalstrassennetz umfasst 1892,5 Kilometer. Ende 2010 waren davon 1790,1 Kilometer fertig. -Das langfristige Bauprogramm wird alle vier Jahre vom Bundesrat genehmigt. Gestützt darauf erteilt das UVEK die Genehmigung des jährlichen Bauprogramms. Für das Jahr 2012 hat das Parlament für die Netzfertigstellung 740 Millionen Franken aus dem Infrastrukturfonds freigegeben.
Finanziert wird die Fertigstellung des Nationalstrassennetzes aus dem Infrastrukturfonds. Zur Verfügung stehen insgesamt 8,5 Milliarden Franken (Preisbasis 2005, ohne Teuerung und MwSt). Nach dem heutigen Wissenstand sollten diese Mittel ausreichen. Die aktuelle Endkostenprognose rechnet mit 8,3 Milliarden Franken. (mgt)