323 Millionen für Umfahrungsstrassen im Toggenburg
Gegen den Widerstand des linksgrünen Lagers trat der St. Galler Kantonsrat am Mittwoch auf zwei Projekte für die Umfahrungen von Wattwil und Bütschwil ein. Veranschlagt für dieses Grossvorhaben sind 323 Millionen Franken.
Das Toggenburg, die Randregion zwischen Churfirsten und Alpstein, gilt als wirtschaftliches Sorgenkind des Kantons. Die Vertreter der bürgerlichen Parteien und des Toggenburgs machten sich für beide Projekte stark, da sie nach Meinung der Mehrheit wichtig sind für die Entwicklung des Tourismus und der Wirtschaft. Mit diesen Umfahrungen werden Lücken im regionalen Strassennetz geschlossen und auch ein Beitrag zur Beruhigung des Durchgangsverkehrs in den betroffenen Gemeinden geleistet.
Die beiden Projekte wurden im Rat separat behandelt. Die Umfahrung des Dorfzentrums Wattwil ist 3,4 Kilometer lang und umfasst einen Tunnel und eine Brücke über die Thur. Die Kosten werden sich voraussichtlich auf 123,3 Millionen Franken belaufen. In der Eintretensdebatte wurde das Projekt mit 87 gegen 19 Stimmen befürwortet. Aufwändiger und mit rund 200 Millionen Franken teurer gestaltet sich die 3,8 Kilometer lange Umfahrung von Bütschwil, auf die der Rat mit 68 zu 14 Stimmen eingetreten ist.
Die Oposition von SP, der Fraktion der Grünen, Grünliberalen und der EVP bezeichnete diese Umfahrungen als "teure Luxusprojekte", die sich der Kanton nicht leisten könne. Für Baudirektor Willi Haag sind sie dagegen wichtige, längst fällige Vorhaben. Die dafür notwendigen Anpassungen des Kantonsstrassenplans wurden ebenfalls gutgeheissen.(sda)