3`000 Kubikmeter Störzone in der Weströhre
In der Oströhre des Gotthard-Basistunnels läuft alles nach Plan, in der Weströhre löste hingegen eine Störzone Verzögerungen aus. Derweil hat der Hauptvortrieb am Ceneri-Basistunnel bereits begonnen. Die Alptransit informierte an einer Medienkonferenz über den Stand der Arbeiten. Daneben wurde der Film über die Baufortschritte des letzten Jahres vorgestellt.
Quelle: Alptransit
Tunnelbohrmaschine bei Faido.
Im Auftrag der Alptransit Gotthard AG werden die Bauarbeiten an den Basistunnels am Gotthard und am Ceneri alljährlich dokumentiert. So entsteht jedes Jahr ein „Jahresfilm“. Die rund 30 Minuten dauernde Dokumentation zeigt die wichtigsten Meilensteine auf den Neat-Baustellen Gotthard und Ceneri aber auch die Fortschritte der der Mineure auf.
Anlässlich der Präsentation des Neat-Films wurde auch über den Baufortschritt an den Tunnels informiert: Insgesamt sind gegenwärtig fast 95 Prozent der rund 151,8 km Schächte, Stollen und Tunnelröhren des Gotthard-Basistunnels durchörtert. Der Rohbau, die Beton- und Ausschalungsarbeiten in den Teilabschnitten Sedrun Nord, Amsteg und Bodio sind abgeschlossen. Läuft alles nach Plan erfolgt kommenden Herbst in der Oströhre zwischen Faido und Sedrun der Hauptdurchschlag. Bis es so weit ist, muss die Tunnelbohrmaschine noch rund 2.5 Kilometer ausbrechen.
Ab Mitte Jahr beginnt in der Weströhre bei Bodio der Einbau der bahntechnischen Anlagen. Dabei geht es um die Fahrbahn, Fahrleitung, Telekomanlagen und die Stromversorgung. Damit die Installation logistisch bewältigt werden kann, errichtete man während der letzten Monaten in Biasca einen Installationsplatz. Er liegt wenige wenige Kilometer südlich des Südportals befindet. Es wurden auch Montagehallen, ein Betonwerk, Büros und Unterkünfte für die Arbeiter errichtet.
40 Meter hohe Hohlräume in der Störzone
In der Weströhre des Gotthard-Basistunnels, die gegenüber dem Vortrieb in der Oströhre etwa 600 Meter im Rückstand ist, steht die Tunnelbohrmaschine wegen eines Gesteinsniederbruchs seit rund vier Wochen still. Seither klärt man mit Sondierbohrungen die Grösse des entstandenen Hohlraumes ab, aber auch die Länge der Störzone. Dabei stellte sich heraus, dass die angetroffene Störzone viel grösser ist, als ursprünglich angenommen: Die erforschten kaminartigen Hohlräume der Störzone weisen eine Höhe von mindestens 40 Metern ab der Tunnelsohle auf. Das gesamte Hohlraumvolumen wird auf ca. 3'000 Kubikmeter geschätzt. Ein erheblicher Teil dieses Hohlraums ist mit zerbrochenem Felsmaterial gefüllt. Die Länge der Störzone beträgt zwischen sechs und zehn Metern.
Damit die Tunnelbohrmaschine wieder andrehen kann, wird nun im Verlauf der nächsten Wochen der lockere Bereich vor dem Bohrkopf der Maschine aus einer Injektionsnische von der parallel verlaufenden Oströhre aus mit Zement verfestigt. Dies wird rund voraussichtlich drei Monate dauern. Auf das Terminprogramm und damit auf die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels Ende 2017 hat der Vortriebsunterbruch keine Auswirkungen.
Fortschritte am Ceneri-Basistunnel
Am Ceneri erfolgte mit der ersten Sprengung beim Zwischenangriff in Sigirino Mitte März ein Meilenstein: Die Mineure erhielten grünes Licht für den Hauptvortrieb Richtung Norden und Süden. Am Nordportal Vigana bei Camorino ist der Vortrieb unter der Autobahn A2 im Gang. Im südlichen Portalbereich Vezia beginnt der Gegenvortrieb Mitte April. (pd/mai)
Der Jahresfilm 2009 ist ab sofort in drei Sprachversionen (deutsch, italienisch, englisch) erhältlich. Die DVD kann entweder übers Internet (www.alptransit.ch) bezogen werden oder bei den AlpTransit-Info-Centern in Erstfeld und Pollegio oder an den Niederlassungen der AlpTransit Gotthard AG in Luzern, Altdorf, Sedrun, Faido und Bellinzona. Die DVD ist auch im RailShop im Bahnhof Luzern erhältlich.
Die DVD kostet 30 Franken.