24 Millionen für Hochwasserschutz bei Alpnach OW bewilligt
An der Sarneraa kann die erste von zwei geplanten Bauetappen für mehr Hochwasserschutz bei Alpnach OW realisiert werden Das Parlament hat am Donnerstag einen Kredit in Höhe von 24,4 Millionen Franken genehmigt. Dem Entscheid ging jedoch eine ausgiebige Diskussion über mögliche Einsparungen voraus.
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Situationsplan Projekt «Sarneraa mit Hochwasserentlastungsstollen Ost».
Der Rat sprach sich letztlich mit 47 zu 0 Stimmen bei 5 Enthaltungen für die von der Regierung vorgeschlagenen Massnahmen aus. Diese sollen auf der halben Strecke vom Wichelsee zum Alpnachersee in und an der Sarneraa die Abflusskapazität des Flusses erhöhen und künftig im Flutgebiet beim Flugplatz mehrere Gebäude schützen.
Die Regierung rechnet damit, dass der Bund gegen 65 Prozent der anrechenbaren Kosten übernimmt. Den Rest tragen der Kanton und die Gemeinde zu 60 respektive 40 Prozent. Weil mit dem Bau einer neuen Zufahrtsstrasse die Stromversorgung des Kraftwerks Sarneraa sicherer wird, soll sich das Unternehmen mit 200'000 Franken an dieser beteiligen.
Zu diskutieren im Parlament gaben erneut die Kosten. Die Schutzziele könnten auch mit einem Kredit in der Höhe von 22 Millionen Franken erreicht werden, sagte Marcel Jöri im Namen der CVP, die einen entsprechenden Antrag auf Reduktion des Kredits um zehn Prozent stellte. «Im Sinne des Sparens», ergänzte sein Parteikollege Hampi Lussi.
Warnung vor Mehrkosten durch Verzögerung
Sparpotenzial erkannte auch Albert Sigrist (SVP) - wenn auch nicht ganz so viel wie die CVP. Er beantragte, den 24,4-Millionen-Kredit nicht um zehn sondern nur um fünf Prozent zu kürzen.
Wenn der Kredit gekürzt würde, entstünden verschiedene Probleme, betonte Baudirektor Paul Federer (FDP). «Eine Überarbeitung kostet Zeit und Geld.» Mit dem Antrag der CVP werde nicht gespart, sondern es werde lediglich das Risiko verlagert. Marcel Durrer von der SVP sprach von einem Eigengoal, wenn der Kredit gekürzt würde. Die Regierung konnte den Rat von der Notwendigkeit der Kredithöhe überzeugen. Die Anträge aus CVP und SVP fanden keine Mehrheit.
Das Projekt für einen besseren Hochwasserschutz bei Alpnach ist eine Folge des geplanten Hochwasserentlastungsstollens flussaufwärts, der Sarnen für über 100 Millionen Franken besser vor Wasserfluten schützen soll. Der Fluss soll so ein alle 30 Jahre auftretendes Hochwasser mit bis zu 200 Kubikmeter Wasser pro Sekunde schlucken können. Vorgesehen sind auch ökologische Aufwertungen. Dazu zählen Flachuferbereiche, Kiesflächen, Hecken und Einzelbäume sowie Amphibienteiche und Feuchtgebiete. (sda)