17:30 BAUBRANCHE

2000-Watt-Gesellschaft Zürich: Nicht alle Ziele erreicht

Die Stadt Zürich zieht bei der angestrebten 2000-Watt-Gesellschaft eine durchzogene Bilanz. Während der Energieverbrauch schneller als erwartet gesunken ist, sind die Treibhausgase noch deutlich zu hoch.

Vor neun Jahren haben sich die Stadtzürcher Stimmbürger zur 2000-Watt-Gesellschaft bekannt. Das heisst: Der Energieverbrauch ist langfristig auf 2000 Watt pro Person zu senken, der CO2-Ausstoss muss bis 2050 auf eine Tonne pro Person und Jahr reduziert werden, erneuerbare Energien und Energieeffizienz werden gefördert, und die Stadt erneuert ihre Beteiligungen an Atomkraftwerken nicht.

Reduktion des Energieverbrauchs auf Kurs

Jetzt hat man in der Limmatstadt Bilanz gezogen – und sie fällt durchzogen aus, wie es in einer Mitteilung heisst. In Sachen Energieverbrauch sieht es gut aus: Das Zwischenziel für das Jahr 2020, nur noch 4000 Watt pro Person zu verbrauchen, ist bereits jetzt erreicht worden. Im Mittel der letzten fünf Jahre hätten die Zürcher rund 3900 Watt pro Person beansprucht, 1300 weniger als Anfang der 90er-Jahre.

Deutlich zu viel Treibhausgas

Beim CO2-Ausstoss sieht es hingegen düsterer aus. Hier sei die Stadt Zürich noch weit vom Ziel entfernt. Die Treibhausgas-Emissionen lagen laut Mitteilung im Mittel der letzten fünf Jahre bei 4,7 Tonnen pro Person und Jahr. Das sei erheblich über dem Zwischenziel von vier Tonnen für das Jahr 2020. Die Jahre 2014 und 2015 seien mit relativ niedrigen Emissionen aufgefallen, was vor allem auf die warmen und daher wenig heizintensiven Wintermonate zurückzuführen sei.

Ein Grund für das langsame Fortschreiten der Reduktion ortet man in der Stadt beim Flughafen. Der stetig zunehmende Flugverkehr verursache aktuell schon 15 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen. «Hier läge ein grosses Einsparungspotenzial, das jedoch in Bundeskompetenz angegangen werden muss», heisst es.

Optimismus in der Stadt

Trotz der durchzogenen Bilanz ist man aber optimistisch, die Ziele letztlich zu erreichen. Die Roadmap vom März 2017 zeige auf, dass die 2000-Watt-Gesellschaft langfristig möglich sei – «wenn wir unsere Anstrengungen intensivieren», so Stadträtin Claudia Nielsen. Grosses Potenzial sehe man in den kommenden Jahren bei der energetischen Sanierung von Gebäuden und beim Wechsel von fossilen auf erneuerbare Energiequellen. «Damit liessen sich kontinuierlich Energie und Treibhausgase einsparen.» Aus diesem Grund unterstützt die Stadt seit letztem Juli den Umstieg von Öl- und Gasheizungen auf klimafreundliche Energieverbunde mit finanziellen Beiträgen. (mt/pd)

Hier finden Sie die Roadmap

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