1688 Altlasten-Standorte im Internet
Der Kanton Basel Land hat den Altlasten-Kastater öffentlich gemacht. Damit können alle belasteten Standorte des Kantons online abgerufen werden. Bauinteressenten brauchen somit keine Vollmacht des Grundstückbesitzers mehr, um sich über den altlastenrechtlichen Status des Bodens zu informieren. - Von den 1688 aufgeführten Standorten steht bei rund einem Drittel fest, dass sie belastet sind. 64 Standorte müssen saniert werden.
Vor fünf Jahren wurden die Arbeiten an dem vom Bund vorgeschriebenen Altlastenkataster aufgenommen. Wie Alberto Isenburg, Leiter des Amts für Umweltschutz und Energie (AUE), erklärt, ging man damals aufgrund von Recherchen in Archiven und Befragungen noch von rund 3000 Standorten im ganzen Kantonsgebiet aus. Nach genauer Überprüfung reduzierte sich die Liste auf 1688 Standorte. Bei 516 der aufgeführten Standorte haben die jeweiligen Eigentümer den Belastungsentscheid akzeptiert. Die übrigen 1172 Standorte sind noch in Bearbeitung. Bis Ende 2012 sollen alle im Kataster eingetragenen Standorte rechtskräftig sein.
Bei 58 Prozent der Standorten handelt es sich um Betriebsstandorte, wie frühere Galvanik-Betriebe, chemischen Reinigungen, Garagen oder Tankstellen mit erdverlegten Tanks. 40 Prozent sind Ablagerungsstandorte. Neben den länger bekannten Chemiemülldeponien, handelt es sich vor allem um Abfalldeponien von Gemeinden. Zwei Prozent betreffen Standorte deren Boden oder Grundwasser durch Unfälle belastet wurde. Rund 700 der eingetragenen Standorte müssen untersucht werden. Dies kann noch Jahre dauern.
Problem Schiessanlagen
Von den 64 sanierungsbedürftige Standorten sind allein 55 Schiessanlagen, von denen zur Zeit deren zwei saniert werden. Bei rund tausend Standorten ohne Untersuchungsbedarf wird der Boden erst bei allfälligen Bauarbeiten unter die Lupe genommen und allenfalls saniert. Der Altlastenkataster wird ständig an die neuesten Entwicklungen angepasst. So werden Standorte gestrichen, wenn sie sich in der Untersuchung als nicht belastet erweisen oder saniert sind.
Laut Alberto Isenburg gestaltet sich die Arbeit am Altlastenkataster sehr komplex: Weil sich die Belastung mit Altlasten auf den Wert von Grundstücken auswirke, brauche es viele Gespräche mit den Grundeigentümern und Verursachern, die eventuelle Sanierungskosten zu tragen haben. (mai/mgt)
Altlastenkataster Basel-Land unter: www.baselland.ch/kataster
Für vertiefte Auskünfte des basellandschaftlichen Amtes für Umwelt und Energie, AUE über einen Standort braucht es dagegen weiterhin eine Vollmacht des Grundstückbesitzers.