150 Millionen für Zürcher Stadionprojekt
Das neue Zürcher Fussballstadion wird mit 150 Millionen Franken rund 22 Millionen teurer als geplant: Grund dürfte der Umstand sein, dass die Stadt die Wünsche von FCZ und GC bezüglich eigener Sitzplätze und Fankurven berücksichtigt. Bis 2017 soll die neue Spielstätte auf dem Areal des frühreren Hardtrumstadion fertig sein.
Eigentlich hatte der Stadtrat ein Stadion mit 16'000 Plätzen geplant. Nun wird es Platz für maximal 19'000 Zuschauer bieten, und zwar mit etwa 12'400 Sitz- und 6600 Stehplätze. Das heisst: Je 3300 Stehplätze sind für die Heimkurven von G und FCZ reserviert. Diese werden räumlich getrennt, im Norden wird die Kurve von GC und im Süden jene des FCZ untergebracht. Damit kam der Stadtrat den Anliegen der Clubs und des Stadtparlaments entgegen. Allerdings ist die Platzzahl variabel: Für internationale Partien lassen sich die Rampen zu einem reinen Sitzplatz-Stadion mit 16'000 Plätzen umbauen.
Ursprünglich war ein reines Sitzplatzstadion vorgesehen. Diese Änderungen führen laut Mitteilung zu höheren Investitionskosten als geplant. Für das Stadion rechnet die Stadt mit Investitionen von 100 Millionen Franken. Zusammen mit der Parkgarage, der zusätzlichen Infrastruktur ums Stadion und den dazugehörigen Platz wird mit Kosten von 150 Millionen Franken gerechnet - plusminus 20 Prozent. Diese zusätzlichen Kosten müssen mittels Fremdkapital finanziert werden. - Bisher war die Stadt von Investitionen von 128 Millionen Franken ausgegangen.
Im Gegensatz zu früheren Projekten (mehr zur Vorgeschichte in untenstehender Box) soll übrigens nun mit kleinerer Kelle angerichtet werden: das Stadion darf nun höchstens noch 25 Meter hoch sein.
160 Wohnungen neben dem Stadion
Unmittelbar neben dem Stadion will die Stadt 160 kostengünstige Wohnungen erstellen. Ein Drittel davon soll der städtischen Stiftung für kinderreiche Familien zur Verfügung stehen. Im Erdgeschoss sollen Gewerberäume und ein Kindergarten entstehen. Für Stadion und Wohnsiedlung hat die Stadt nun zwei getrennte Wettbewerbe ausgeschrieben. In einer Vorqualifikation werden nun zuerst zwölf geeignete Fachteams ausgewählt, die im Stadionbau über einschlägige Erfahrung verfügen. Im Gegensatz zu früheren Projekten (mehr zur Vorgeschichte in untenstehender Box) soll übrigens nun mit kleinerer Kelle angerichtet werden: das Stadion darf nun höchstens noch 25 Meter hoch sein.
Läuft alles nach Plan, entscheidet das Stimmvolk 2013 über beide Bauvorhaben. Laut Medienmitteilung des Stadtzürcher Hochbaudepartements stehen die beide Fussballclubs „voll und ganz hinter dem Projekt“. Zustimmung zum Bauvorhaben habe auch eine Vertreterin der Anwohner signalisiert. (mai/sda)
Blick zurück
Vor rund zwei Jahren hatte sich die Credit Suisse von ihrem Stadionprojekt verabschiedet. In der Folge übernahm die Stadt Zürich die Verantwortung für die Projektierung eines Fussballstadions, während die Credit Suisse auf dem Nachbargelände Hochhäuser für Wohn- und Dienstleistungen planen wollte. Dabei stellte sich heraus, dass die beiden Projekte zu eng verflochten waren und weder auf der einen noch auf der anderen Seite eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden konnte. Anfangs 2010 kaufte die Stadt der Credit Suisse schliesslich zwei Grundstücke auf dem Hardturm Areal ab und plante in eigener Regie sowohl ein Stadion als auch eine Wohnsiedlung. (mai)