Stelle verloren: Intensivere, gezielte Beratung für Arbeitslose
Wer im Zuge der Covid-19-Pandemie die Stelle verloren hat und wer selbstständig ist und wegen des Corona-Virus zu wenig Arbeit hat, soll von der Arbeitsvermittlung intensiver und gezielt beraten werden. Das schlagen die kantonalen Sozialdirektoren vor.
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Damit Bewerbungen mehr Erfolg haben: Wer wegen der Coronakrise arbeitslos geworden ist, soll mehr Unterstützung vom RAV erhalten.
Die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) befürchtet, dass es wegen der Corona-Virus-Pandemie längerfristig zu einem Anstieg von Sozialfällen kommen könnte. Die Kurzarbeitsentschädigung und Finanzhilfen für Firmen von Bund und Kantonen hätten zwar gewirkt, heisst es in der Mitteilung der SODK. Doch die Arbeitslosenquote sei in den letzten Monaten auf 3,2 Prozent gestiegen, und im Oktober seien 47'000 Personen mehr ohne Stelle gewesen als im Vorjahr. Daher schlägt die SODK vor, dass die Regionalen Arbeitsvermittungszentren (RAV) zu Beginn der Arbeitslosigkeit die Betroffenen intensiver beraten.
Spezifischere Beratungen sind laut SODK für jene nötig, die das Risiko haben, längere Zeit ohne Arbeit zu bleiben. Auch selbstständig Erwerbende, die zu wenige Aufträge hätten, brauchten eine auf sie zugeschnittene Beratung. Ausbauen und mit mehr Mitteln ausstatten will die SODK die Plattform zur Bekämpfung der Armut.
Keine Nachteile für Ausländerinnen und Ausländer
Ausländerinnen und Ausländer, die wegen der Pandemie vorübergehend Sozialhilfe beanspruchten, sollten nach Ansicht der SODK deswegen keine Nachteile beim Aufenthaltsstatus haben. Sie will sich dafür einsetzen, dass diese entsprechende Haltung beim Bund in der ersten Welle der Covis-19-Pandemie sich nun auch in der zweiten Welle durchsetzt. Ausländerinnen und Ausländer sollten nicht in eine prekäre Lage geraten, weil sie aus Angst vor negativen Folgen für ihr Aufenthaltsrecht den Gang zur Sozialhilfe nicht wagten, schreibt die SODK dazu. (sda/mai)