Schilthornbahn verschiebt Bau von neuer Trinkwasserleitung um ein Jahr
Im Januar reichte die Schilthornbahn das Baugesuch für das Projekt Wasserversorgung Brig und Schilthorn ein. Die Baubewilligung folgte Mitte März. Nun muss die Bahnbetreiberin das Vorhaben aufgrund der aktuellen Lage um ein Jahr verschieben.
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Die Zwischenstation Birg der Schilthornbahn, Symbolbild.
Mit dem Grossprojekt «Schilthornbahn 20XX» soll für rund 90 Millionen Franken die heutige Luftseilbahn durch eine neue Bahn ersetzt werden. Mit der neuen Anlage soll unter anderem die Fahrzeit zwischen Stechelberg und Schilthorn von 32 auf 19 Minuten verkürzt werden. Im Rahmen des Vorhabens soll zudem die Wasserversorgung vor Ort angepasst werden.
Bislang wurde das gesamte Trink- und Gebrauchswasser für die Stationen Birg und Schilthorn mit Wassertanks in den Böden der Seilbahn-Kabinen befördert. Aus Zeit- und Kapazitätsgründen erfolgten diese Transporte jeweils erst, nachdem alle Gäste befördert wurden. Das führte wiederum zu einem grossen Energieverbrauch der Seilbahn, wie die Schilthornbahn im Januar mitteilte.
Neue Trinkwasserleitung und Energieversorgung
Das soll sich ändern. In Zukunft soll Trinkwasser aus der Wasserversorgung Mürren in der Schiltalp entnommen und mit einer Druckleitung direkt in dafür vorgesehene Reservoire bei den Stationen Birg und Schilthorn gepumpt werden. Für die Leitungen wird ein entsprechender Graben erstellt. Darin soll auch gleich eine zweite Stromleitung durch das Elektrizitätswerk Lauterbrunnen verlegt werden, um eine redundante Energieversorgung für das Schilthorn zu schaffen.
Das Baugesuch für die neue Trinkwasserleitung wurde im Januar eingereicht, am 16. März erfolgte die Baubewilligung. Die Bauarbeiten hätten nun im kommenden Sommer aufgenommen werden sollen. Die erste Etappe Schiltalp-Brig wäre somit im Sommer 2020 und die zweite Etappe Birg-Schilthorn im Sommer 2021 realisiert worden.
Projekt wird um ein Jahr verschoben
Wegen der Corona-Krise stünden jedoch seit Mitte März alle Bahnanlagen und Gastronomiebetriebe der Schilthornbahn still, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Aufgrund dessen traf die Geschäftsleitung nun den Entscheid, das Projekt für die Trinkwasserleitung um ein Jahr zu verschieben. Dadurch solle die zusätzliche Belastung der Liquidität des Unternehmens in der schwierigen Phase verhindert werden.
Die erste Etappe der Bauarbeiten startet deshalb nun im Sommer 2021, die zweite ein Jahr später. Die Wasserversorgung müsste vor dem Baubeginn des Projekts «Schilthornbahn 20XX» fertiggestellt werden, wie Christoph Egger, CEO der Schilthornbahn AG, in der Mitteilung erklärte. Dies, damit es auf den Baustellen Birg und Schilthorn zu keinen Koordinations- und Platzproblemen komme. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf insgesamt rund drei Millionen Franken. (pb/mgt)