Corona-Virus: Strassentafeln im Zeichen der Pandemie
In New York sind die Tafeln allgegenwärtig: Hinweise auf Strassenbauarbeiten, Steller, die auf nassen Boden aufmerksam machen oder WC-Piktogramme. Designer Dylan Coonrad hat sie an die aktuelle Lage angepasst.
Quelle: Dylan Coonrad
Strassentafel, einmal vor und einmal während der Coronapedemie.
In New York gehören Tafeln mit verschiedensten Hinweisen wie anderswo zum Stadtbild. Sie machen auf Strassenbauarbeiten aufmerksam oder warnen vor gefährlichen Übergängen. Oder sie bezeichnen den Standort von Feuerlöschern: «Hier befindet sich ein Feuerlöscher, nichts davorstellen.» Designer Dylan Coonrad solche Verbote und Aufforderungen für den Kampf gegen das Corona-Pandemie aktualisiert. Der Feuerlöscher ist zum Desinfektionsmittel geworden und das Schild befiehlt: «Nicht horten!»
Zum Nachdenken
Eine witzige Spielerei sind die aufdatierten Tafeln, die zu Social Distancing ermahnen oder dazu, zu Hause zu bleiben, nicht ganz. Denn würde man sie tatsächlich überall so aufstellen, dann fielen sie wegen der Ähnlichkeit mit den Originalen kaum auf. Ihre Botschaft erschlösse sich Passanten beim daran Vorbeieilen erst auf den zweiten Blick. Dies wiederum regt durchaus zum Nachdenken an. Denn Social Distancing dürfte je nach Situation selbst übersehen oder vergessen werden.
Joggen in Brooklyn
Die Idee zu den verfremdeten Strassentafeln hatte Coonrad beim Joggen durch Brooklyn. Während er unterwegs sei, beobachte gern Menschen. Doch da die Stadt beinahe leer sei, habe er sich auf die Strassentafeln fokussiert, deren Aufforderungen beinahe unwichtig geworden seien. Coonrad meint, dass die Gesellschaft heute an anderes erinnert werden sollte. Zum Beispiel keine Desinfektionsmittel zu horten. (mai)