Weltraumtourismus: Island statt Mars und Mond
Extraterrestrische Abenteuer auf der Erde: Eine isländische Tourismuswerbung rät zu Islandreisen statt zu fünfzehnminütigen Ausflügen in den Orbit. Unter anderem weil es auf Island Sauerstoff und Mondlandschaften gibt.
„Achtung, alle Weltraumflüge haben Verspätung.“ Die
Durchsage auf dem Weltraumflughafen frustriert den Passagier, der im Astronautenanzug
auf den Abflug wartet. „Wir waren alle schon an dem Punkt“, seufzt er.
„Du buchst einen Ein-Millionen-Dollar-Platz, ziehst dich um für fünfzehn Minuten
Weltraumferien, und der Flug verspätet sich.“ Aber es gibt eine Lösung. Sie ist günstig und hat vor allem auch Sauerstoff zu bieten. Island. Das Video
zu einer isländischen Fremdenverkehrskampagne wirbt für extraterrestrische
Abenteuer auf der guten alten Erde.
Die Erde ist auch ein Roter Planet
Warum ins All abheben, wenn der blaue Planet bizarre Landschaften bietet, die jenen ferner Planeten in nichts nachstehen und wo man erst noch ohne Astronautenausrüstung atmen kann? Das sagte sich das Team von „MissionIceland“, nach der Analyse einer Umfrage bei Weltraumtourismusinteressierten.
So fanden die isländischen Tourismus- und Marketingexperten in einer Umfrage laut einem Bericht auf dem Design-Newsportal designboom.com offenbar heraus, dass sechs von zehn Leuten in den USA glauben, dass die Landschaft des Mars aus rotem Fels besteht. Ein knappes Viertel der Befragten nimmt an, dass auf dem erdähnlichen Planeten Vulkane vorkommen und knapp ein Fünftel stellt sich vor, dass der Grund dort mit schwarzem Sand bedeckt ist. All dies hat auch Island zu bieten.
Ingenieure als Astronauten?
Darauf baute „MissionIceland“ eine Kampagne auf, die
Menschen, die von Reisen zu fernen Planeten träumen, davon überzeugen soll,
dass die Verwirklichung solcher Wunschvorstellungen den Bruchteil eines
Weltraumflugs kostet und dass es obendrein nachhaltiger ist, wenn man statt der Weiten des Alls die Weiten Islands erkundet, das Vergleichbares zu bieten hat.
Hier gibt es Mondlandschaften und mit dem Nordlicht sogar eine „Alien Light
Force“.
Wer „MissionIceland“ bei Google eingibt findet unter Missioniceland.com allerdings nicht mehr Informationen zu Island und seinen ausserirdischen Attraktionen, sondern landet auf dem Webauftritt von vier Ingenieuren, die die Insel vom nördlichsten zum südlichsten Punkt durchquert haben und davon berichten. Diese Island-Astronauten sind in diesem Fall so etwas wie Pioniere - schliesslich fand ihre Mission schon vor vier Jahren statt. (mai)
Mehr zur Kampagne "MissionIceland" unter: www.visiticeland.com/missioniceland