Virtueller Rundgang durch die 326 Meter tiefe Salzmine Wieliczka
Es wäre die perfekte Kulisse für einen Horror-Thriller: Das Salzbergwerk Wieliczka in Polen. Die einstige Mine erstreckt sich bis zu 326 Meter tief in den Untergrund und beinhaltet neben unterirdischen Seen auch zwei eindrückliche Kapellen.
Die Wieliczka-Mine wurde erstmals im 13. Jahrhundert
eröffnet und befindet sich in der Nähe der polnischen Stadt Krakau. Insgesamt
neun Ebenen weist das Bergwerk auf, dabei bilden die Korridore mit Längen von
bis zu 151 Metern ein waschechtes Labyrinth. Die niedrigste Etage in der Mine liegt
in einer Tiefe von rund 326 Metern. Heute ist das riesige unterirdische Geflecht
Teil der Unesco-Welterbeliste. In seiner Blütezeit war das Bergwerk die grösste
Salzquelle des Landes und für die Wirtschaft von enormer Bedeutung.
2'000 Kammern im Untergrund
Heutzutage ist die Mine eine der Haupttouristenziele in
Polen. Die Besucher können aus Sicherheitsgründen jedoch lediglich zwei Prozent
der unterirdischen Struktur besichtigen. Dazu zählen unter anderem die zwei eindrucksvollen
Kapellen St. Kinga und St. Anthony. Diese wurden genau wie die rund
2‘000 Kammern in der Mine vollständig aus Salz gemeisselt. Selbst die Altäre
und Heiligenstatuen bestehen aus dem weissen Gold.
Wie Aleksandra Sieradzka, Mitarbeiterin des Bergwerks, gegenüber «BoredPanda» erklärt, hat Salz eine ähnliche Härte wie Gips. Die Verarbeitung des Minerals sei an sich nicht schwierig. Allerdings brauche es viel Erfahrung, um Salz professionell zu schnitzen. In der Mine befinden sich mehrere Skulpturen und Statuen, die von Bildhauern geschaffen wurden. Jeder Salzblock ist dabei laut Sieradzka anders. So unterscheiden sie sich nicht nur in Grösse oder Härte, sondern auch in der Farbe.
Quelle: Wieliczka-Saltmine
Mehrere Räume und Gewölbe in der Mine können für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Firmenfeiern oder Konzerte gemietet werden.
Kronleuchter aus Salzkristallen
In der Salzmine können zudem auch Veranstaltungen abgehalten werden. So gibt es eine Handvoll Räume und Gewölbe, in denen in der Vergangenheit bereits Abschluss- und Familienfeiern, Hochzeiten sowie Konzerte stattfanden. Das Bergwerk besitzt dafür unter anderem zwei waschechte Ballräume, inklusive passenden Kronleuchtern aus Salzkristallen. Die Wieliczka-Mine ist zudem bekannt für ihr Neujahrs-Konzert, welches jeweils am ersten Januarwochenende stattfindet.
Aufgrund der Corona-Pandemie herrscht zurzeit aber auch in den jahrhundertealten Stollen tote Hose. Bis und mit dem 17. Januar bleiben die Wieliczka-Tore vorerst geschlossen. Für Interessierte gibt es aber dennoch eine Möglichkeit, die unterirdischen Gewölbe zumindest teilweise zu besichtigen: Die Betreiber bieten auf ihrer Homepage virtuelle 360-Grad-Rundgänge durch die beiden Kapellen an.
Zu den Rundgängen: www.wieliczka-saltmine.com
Artikel-Serie: Besondere Orte
Mit der Serie «Besondere Orte» stellen wir in loser Folge spektakuläre oder besonders bemerkenswerte Plätze, Bauten und Geschichten auf der ganzen Welt vor.