Frühlingsfarbenspiele auf dem Mars
Primeln, Osterglocken und Tulpen gibt es auf dem Mars im Frühling nicht – aber besondere Farben- und Musterspiele auf seiner rauen Oberfläche. Mehr zu sehen in der Bilderstrecke.
Quelle: NASA/JPL/University of Arizona
Lawinensaison: Im Zuge der wärmeren Temperaturen destabilisiert sich das Eis und Blöcke lösen sich aus den Schichtablagerungen am Nordpol.
Eigentlich ist der Mars ein Frühlingsplanet, weil der Frühling hier von allen vier Jahreszeiten am längsten dauert: Von den 687 Tagen des Marsjahrs werden 194 dem Frühling zugerechnet. Ein Tag ist mit 24 Stunden und 37 Minuten und 22 Sekunden beinahe gleich lang wie ein Erdentag. Dass der Mars wie die Erde Jahreszeiten hat oder vielmehr Phasen mit unterschiedlichen Temperaturen, liegt daran, dass seine Drehachse wie jene der Erde schief ist. Sie ist allerdings mit 25,19 Grad etwas stärker geneigt als die irdische (23,44 Grad).
20 Grad heiss?
Bei seinem Weg um die Sonne ist ihr der Mars am nächsten, wenn er der Sonne die Südhalbkugel zuneigt. Gleichzeitig ist die Nordhalbkugel dann am weitesten von der Sonne entfernt. Dies hat zur Folge, dass sich die Jahreszeiten in der südlichen und der nördlichen Hemisphäre stark voneinander unterscheiden: Der Sommer im Süden des Planeten ist viel wärmer als im Norden. Allerdings ist das Wetter auf dem ganzen Planeten eigentlich nie angenehm, auch nicht in der warmen Jahreszeit, wie auf der Website der ESA zu erfahren ist. Zwar kann es bis zu 20 Grad werden, aber die Tiefsttemperatur ist im Sommer mit bis zu Minus 140 Grad gnadenlos.
Schmelzende Polkappe
Bevor es so weit ist, beginnt im Frühling die südliche Polkappe zu schmelzen und verschwindet im Sommer je nachdem ganz. Dass der unwirtliche Planet dabei im übertragenen Sinn zu blühen beginnt, weil sich mit dem Tauwetter pudrig anmutender Frost auflöst und zum Teil für Farbenspiele und Strukturen auf dem wüstenartigen Grund sorgt, zeigen nachfolgende Bilder. (mai)
Quelle: NASA/JPL/Malin Space Science Systems
Das Bild zeigt die frostbedeckten Sanddünen in der Nähe des Nordpols, wenn sie aufzutauen beginnen. Dunkle Flecken und Streifen sind Bereiche, in denen das gefrorene Kohlendioxid zu tauen beginnt.
Quelle: NASA/JPL/Malin Space Science Systems
Das Bild zeigt die frostbedeckten Sanddünen in der Nähe des Nordpols, wenn sie aufzutauen beginnen. Dunkle Flecken und Streifen sind Bereiche, in denen das gefrorene Kohlendioxid zu tauen beginnt.
Quelle: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona
Wenn der Kohlendioxid-Eis am Nordpol verdampft, führt dies zu verschiedenen Phänomenen, so wie auf diesem Bild: Streifen aus dunklem Basaltsand sind unter dem Eis hervorgetreten und bilden Ablagerungen.
Quelle: NASA, HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona)
Während auf der nördlichen Hemisphäre des Mars der Frühling anbricht, beginnen die Sanddünen in Polnähe zu tauen.
Quelle: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona
Frühling in der Südpolarregion des Mars: Die dicke Schicht aus Kohlendioxid-Eis, die sich über den Winter angesammelt hat, beginnt zu verdampfen.
Quelle: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona
Wenn die Eisdecke verschwindet erodierte die Landschaft zum Teil: Hier bilden Rinnen, ein sternförmiges Muster.