13:12 BAUSPASS

Einblick in ein Luxushaus nach Entwürfen von Frank Lloyd Wright

Geschrieben von: Pascale Boschung (pb)
Teaserbild-Quelle: Douglas Elliman

Der Architekt Frank Lloyd Wright entwarf zu Lebzeiten über 1000 Bauwerke. Auch Wohnhäuser zählen zu seinen Werken. Ein luxuriöses Beispiel dafür befindet sich auf einer privaten Insel im US-Bundesstaat New York. Ein Augenschein.

Hauptgebäude auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Blick auf das Hauptgebäude, das auf früheren Plänen von Frank Lloyd Wright basiert.

Das «Fallingwater» zählt zu den bekanntesten Gebäuden in den Vereinigten Staaten. Den Entwurf für das Wohnhaus, das zwischen 1935 und 1939 über einem Wasserfall in der Nähe der Stadt Uniontown im Bundesstaat Pennsylvania gebaut wurde, stammt von Frank Lloyd Wright. Für viele ist das Bauwerk ein Referenzbeispiel für organische Architektur, bei der Gebäude passend in die bestehende, natürliche Umgebung und Landschaft integriert werden. Heute ist der Bau eine Architekturikone.

Gästehaus aus der Feder von Frank Lloyd Wright

Neben dem bekannten «Fallingwater» hat der Meister seinerzeit weitere Wohnhäuser entworfen. Ein Beispiel dafür lässt sich auf der Petra-Insel im Mahopac-See, rund 80 Kilometer nördlich von New York City, finden. Auf dem riesigen Inselgrundstück stehen zwei Gebäude: Ein Cottage aus den 50er-Jahren, das nach Plänen von Wright realisiert wurde, und das später hinzugefügte «Massaro»-Wohnhaus, dessen Architektur auf früheren Zeichnungen des Meisters basiert.

Der Ingenieur Ahmed Chahroudi kaufte die Insel 1949 und beauftragte Wright mit dem Entwurf seiner Residenz. Der Architekt lieferte daraufhin ursprünglich einen Entwurf für eine 464 Quadratmeter grosse Struktur auf dem Inselgelände. Der Eigentümer stellte dann aber fest, dass die Baukosten für das riesige Gebäude sein Budget von 50 000 Dollar bei weitem überstiegen hätten. Wright war daraufhin gezwungen, stattdessen ein kleineres, rund 111 Quadratmeter grosses Gästehaus zu realisieren.

Wright-Stiftung verklagt Insel-Eigentümer

Die Pläne für das grössere Objekt wurden später dann an den neuen Eigentümer der Insel, Joseph Massaro, weitergegeben, der die Insel 1996 für 700 000 Dollar erwarb. Massaro wollte daraufhin das ursprüngliche Haupthaus von Wright bauen, war jedoch nicht mit allen Elementen im Entwurf einverstanden. Die Frank Lloyd Wright Stiftung verlangte dann 450 000 Dollar für die Überarbeitung und die Überwachung des Baus, damit das Haus später offiziell unter dem Namen «Wright» zertifiziert würde.

Für Massaro war diese Forderung aber untragbar, so dass er stattdessen Thomas A. Heinz, einen Architekten und Wright-Historiker, mit dem Bau beauftragte. Dies liess die Wright-Stiftung aber nicht auf sich sitzen und verklagte den Insel-Eigentümer vor Gericht. Dieses urteilte daraufhin, dass lediglich das Design des Haupthauses als «von Wright inspiriert» bezeichnet werden durfte. Und dies, obwohl das Gästehaus auf der Insel eigentlich ein Original des Meisters war.

Insel derzeit für rund 10 Millionen auf dem Markt

Das 2007 auf der 10,37 Hektar grossen Petra-Insel gebaute Haupthaus besitzt vier Schlafzimmer und zwei Bäder. Auf dem Grundstück befinden sich daneben noch das ursprüngliche Gästehaus aus den 50ern sowie ein zweites Gästehaus und ein Teehaus. Zudem verfügt die Insel auch über einen privaten Strand, einen Bootssteg sowie einen Hubschrauberlandeplatz.

Das Haupthaus weist einige typische Merkmale des Werks des amerikanischen Architekten auf. Wie etwa den grossen Kamin in einem langgezogenen Raum, der über das Wasser hinausragt, die grosszügige Verwendung von Holz, markante Einbaumöbel und nicht zuletzt die Nähe zur Natur des Gebäudes. Das Haus wurde ähnlich wie das «Fallingwater» um Felsbrocken herum gebaut und integriert davon auch einige im Inneren.  

Das Inselgrundstück dient heute als privater Rückzugsort und wird teilweise für Veranstaltungen genutzt. Derzeit ist es auf dem Markt und kann für 9,95 Millionen Dollar erworben werden, wie die Immobilienplattform TopTenRealEstateDeals.com kürzlich mitteilte. Der Preis für die Insel ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken: 2012 lag er noch bei 20 Millionen Dollar. 

Hauptgebäude auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Blick auf das Hauptgebäude, das auf früheren Plänen von Frank Lloyd Wright basiert.

Impressionen Petra-Insel im Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Impressionen des Inselgrundstücks im Mahopac-See.

Hauptgebäude auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Blick auf das Hauptgebäude, das auf früheren Plänen von Frank Lloyd Wright basiert.

Hauptgebäude auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Blick auf das Hauptgebäude, das auf früheren Plänen von Frank Lloyd Wright basiert.

Hauptgebäude auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Blick auf das Hauptgebäude, das auf früheren Plänen von Frank Lloyd Wright basiert.

Hauptgebäude auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Blick auf das Hauptgebäude, das auf früheren Plänen von Frank Lloyd Wright basiert.

Helikopterplatz auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Haupthauses.

Hauptgebäude auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Blick auf das Hauptgebäude, das auf früheren Plänen von Frank Lloyd Wright basiert.

Hauptgebäude auf Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Blick auf das Hauptgebäude, das auf früheren Plänen von Frank Lloyd Wright basiert.

Blick auf  Petra-Insel in Mahopac-See

Quelle: Douglas Elliman

Die Petra-Insel ist rund 10,37 Hektar gross.

Geschrieben von

Redaktorin Baublatt

Zeichnet, schreibt und kreiert gerne. Themenbereiche: Bauprojekte sowohl international als auch regional, News aus Wissenschaft, Forschung, Technik, Architektur und Design.

E-Mail

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Huber-Bautechnik AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.