Mit der Maus unterwegs in den Pyramiden von Gizeh
Die letzte Ruhestätte von Pharaoninnen und Pharaonen erforschen, durch finstere Gänge wandeln und steinernen Gottheiten in die Augen blicken: Auf der interaktiven Website des Gizeh-Projekts kann man die Pyramiden bei Kairo, die umliegende Gräber und Siedlungreste erkunden.
Quelle: Mohamed kamal 1984 , eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Die Pyramiden von Gizeh.
Rund 15 Kilometer südlich vom Zentrum Kairos, wo sich die Stadt nach und nach ins trockene Land hineinfrisst, befindet sich ein paar der ältesten Bauten der Menschheit: die Pyramiden von Gizeh. Ihre Wurzeln reichen mehr als 5000 Jahre zurück. Wo sich heute behauene Steine bis zu knappen 140 Metern in den Himmel hinauf türmen, befanden bereits sich vor dem Bau der Pyramiden Grabstätten: Mastabas oder Grabbauten mit rechteckigem Grundriss und schrägen Seitenwänden. Die Pyramiden von Gizeh dürften rund ein halbes Jahrtausend später gebaut worden sein, um zirka 2500 vor unserer Zeitrechnung herum, während der vierten Dynastie.
Wer sie erkunden will, steht in der Regel lange an – und allzu viel bekommt man am Ende nicht zu sehen. Möchte man sich in die Details der gigantischen Grabstätten vertiefen, bietet das Digital-Gizah-Projekt der Universität von Harvard deshalb einiges: Auf der interaktiven Website zum Nonprofit-Projekt lässt sich die Anlage auf eigene Faust mit der Maus erkunden. Und zwar sowohl die Pyramiden als auch die umliegenden Gräber und Siedlungsüberreste. Dabei kann man sich im Labyrinth der Gänge und Kammern verlieren, je nach gewählter Tour werden zusätzliche Informationen geboten, oder man zoomt in die Fresken hinein. Und wer es ganz genau wissen will, kann gewisse Bereiche auch gleich noch vermessen.
20 Gräber und Monumente: Es sollen noch mehr werden
Die Basis lieferte die Datensammlung des Digital-Gizeh-Projekt: Es verwaltet laut eigenen Angaben “das wohl weltweit grösste digitale Archiv von Gizeh-Material", mehrere Institutionen haben bereits ihre all ihre archäologischen Unterlagen im Zusammenhang mit Gizeh zur Verfügung gestellt. Das Archiv soll wachsen: In Zusammenarbeit mit verschiedenen weiteren Institutionen sollen auch in Zukunft möglichst viele Daten zur Stätte zusammentragen werden und in das Projekt einfliessen.
Bis heute konnte so etwa 20 Gräber und Monumente virtuell zugänglich gemacht werden. Viele weitere Hundert seien noch nicht fertiggestellt, heisst es auf der Website. Vorbeischauen lohnt sich. Und virtuell in die Vergangenheit abtauchen sowieso. (mai)
Hier geht es zur Website (englisch): http://giza.fas.harvard.edu/giza3d/?itemID=S1r4kzxt4