Zeitreise: Über 80 Jahre alte Tourismus-Konzepte
Astronomische Ferien in der Weltraum-Kolonie oder Sightseeing mit einem Unterwasser-Bus? Teilweise über 80 Jahre alte Illustrationen zeigen heute, wie sich Visionäre damals den Tourismus der Zukunft vorstellten.
Quelle: Rick Guidice
Diese Illustration einer Weltraum-Kolonie fertigte der Künstler Rick Guidice 1977 im Auftrag der Nasa an.
Die Faszination der Möglichkeiten, die die Zukunft bieten könnte, war auch vor 80 Jahren präsent: Visionäre, Künstler und Erfinder stellten damals wie heute Konzepte auf, die das alltägliche Leben in der Zukunft darstellen sollten.
Zu den Ideen zählten oftmals fliegende Autos, technische Gadgets wie Jetpacks oder sogar ganze Weltraum-Kolonien. Einen Einblick in die damaligen Vorstellungen der Zukunft bieten auch heute noch retro-futuristische Zeichnungen, die die Visionäre zu ihrer Zeit kreierten, um ihre Ideen zu illustrieren.
Ferien in der Weltraum-Kolonie
Auch im Bereich des Tourismus gab es einige ausgefallene Vorstellungen. Zum Beispiel jene eines französischen Ingenieurs, der einen Unterwasserbus erfand, der Touristen auf eine Sightseeing-Tour unter dem Meeresspiegel mitnehmen sollte. Und die Nasa beschäftigte sich in den späten 70ern mit rieisgen Städten, die im Weltraum schweben sollten.
Die australische Versicherung «BudgetDirect» hat einige dieser Konzepte inklusive ihrer kreativen Illustrationen ausfindig gemacht und ging ihrer Entstehungsgeschichte auf den Grund. Mit Hilfe von Newsberichten in alten Wissenschafts- und Technik-Fachmagazinen illustrierte das Team daraufhin auf Basis der Originalzeichnungen der damaligen Visionäre neue, realistische Renderings.
Weitere Informationen: www.budgetdirect.com
Anmerkung: Die folgenden Bilder sind interaktiv. Bei Klick auf den roten Button wird die jeweilige Originalzeichnung angezeigt.
Ein Kreuzfahrtschiff für See und Land (1957)
Eine Kreuzfahrt der anderen Art sollte das «Cross-Country»-Schiff bieten, das mit Hilfe einer speziellen Radtechnologie quer landein fahren konnte. Erfunden hat es 1957 der Zellstoff- und Science-Fiction-Illustrator Frank Tinsely für das Magazin «Mechanix Illustrated».
Das Schiff sollte mit Rolligon-Reifen ausgestattet werden, also grossen Niederdruckreifen, die 1951 von William Albee erfunden wurden. Albee selbst liess sich hierfür von Inuits inspirieren, die tonnenweise Fleisch auf aufgeblasenen Robbenhäuten über Land transportierten.
Der amphibische Camper-Van (1947)
Der Industriedesigner Robert Zeidman erfand dieses ausgefallene Objekt, nachdem er im Zweiten Weltkrieg experimentelle Fahrzeuge aus dem Meer auftauchen sah. Der 10 Meter lange Luxus-Van sollte mit einer eigenen Bar ausgestattet werden und genügend Platz für Schiffsausrüstung bieten. Auf den Seiten sollten Cabrio-Türen angebracht werden, die sich nach oben hin öffnen lassen und somit den perfekten Angelplatz ergeben.
Sightseeing im Unterwasser-Tourbus (1932)
Mit Raupen ausgestattet sollte dieser spezielle Bus die Menschen auf eine nasse Sightseeing-Tour mitnehmen. Erfunden wurde das Gefährt von einem französischen Ingenieur aus Nizza, der davon überzeugt war, dass Unterwasser-Touren den Weg in die Zukunft ebnen würden. Die Sauerstoff-Versorgung sollte durch Teleskoprohre sichergestellt werden, die über den Meeresspiegel reichen. Bei einem Notfall sollte sich zudem der Fahrgastraum vom Fahrwerk lösen können und nach oben an die Wasseroberfläche schweben.
Das Ferienhaus der Zukunft (1957)
Der bekannte Designer James R. Powers illustrierte ein Ferienhaus der Zukunft. In seiner Vision war dieses rundum mit Glasfronten ausgestattet und wies ein Betondach auf, das Schutz vor der Sonne bietet. Das Haus besass zudem ein Unterwasser-Observatorium sowie einen eigenen Hubschrauberlandeplatz.
Der Designer beschäftigte sich aber weniger mit Häusern als vielmehr mit den Fahrzeugen der Zukunft, die sowohl für Land als auch Luft konzipiert waren. So diente seine Kreation des Ferienhauses lediglich als Hintergrund-Szene für eines seiner Flug-Autos, die sich Powers während seiner Beschäftigung im Advanced Styling Studio von Ford ausdachte.
Ferien in der Weltraum-Kolonie (1977)
In den späten 70er Jahren war sich die NASA sicher, dass die Kolonisierung im Weltraum das nächste grosse Thema werden würde. Daraufhin beauftragte die Weltraumbehörde den Künstler Rick Guidice, ihre Studien über grossflächige Weltraumlebensräume zu illustrieren.
Daraus resultierten wahnsinnig detailreiche Zeichnungen, die zeigen wie das Leben im Weltall künftig aussehen könnte. Solche Kolonien sollten nach den Ideen der Nasa für den Bergbau ausserhalb der Erde eingesetzt und für die Herstellung von riesigen Weltraumschiffen genutzt werden.
Für die Arbeiter sollte eine eigene Stadt geschaffen werden, die denjenigen auf der Erde ähnlich sein sollte. Sie Illustrationen von Guidice zeigen eine freizeitorientierte Stadt mit viel Grünräumen, Teichen und schwebenden Gebäuden. Das gesamte Konstrukt ist von riesigen Glaskuppeln umgeben, die einmal mehr das Gefühl der Schwerelosigkeit vermitteln und Jetpacks tragen zum Freizeitspass bei.