3D-Druck: Ein Mars-Rover der ESA zum selber Bauen
Entfernt erinnert er an „WALL•E“, den einsamen Roboter aus dem gleichnamigen Pixarfilm: „ExoMy“ ist ein kleiner Mars-Rover oder vielmehr das Brüderlein des „ExoMars Rover“, der 2022 für die European Space Agency (ESA) zum Roten Planeten aufbrechen soll.
Im Gegensatz zu seinem grossen Bruder ist „ExoMy“ vor allem
für die Erde und die Erdlinge gedacht: Der Mini-Rover lässt sich dank einer für
jedermann verfügbaren, quelloffenen Hard- und Software nachbauen, denn die
nicht-elektronischen Bauteile kommen aus dem 3D-Drucker. Software und Pläne
können kostenlos bei der ESA heruntergeladen werden.
Entwickelt worden ist „ExoMy“ vom ESA Planetary Robotics Laboratory. Er ist dem „ExoMars Rover“ nachempfunden, der 2022 zum roten Planeten aufbrechen soll. Wie sein grosser Bruder hat auch der kleine Rover sechs Räder, die es ihm wie dem Original ermöglichen, auch grössere Hindernisse zu überwinden. Gemeinsam ist beiden auch einen langen Hals, der bei „ExoMy“ allerdings nur 42 Zentimeter statt zwei Meter misst. Ausserdem hat er im Gegensatz zu „ExaMars“ ein freundliches Gesicht.
„Wir haben uns darauf konzentriert, das Design so günstig und zugänglich wie möglich zu machen“, sagt Miro Voellmy, Robotik-Trainee bei der ESA. So kommt „ExoMy“ mit handelsüblicher Elektronik und einem Raspberry Pi als Rechenhirn aus. Andere Bauteile lassen sich einfach mit gängigen 3D-Druckern herstellen. Wie das genau geht, erklärt die Website zu ExoMy: https://esa-prl.github.io/ExoMy . - Die Kosten für den eigenen Mars-Rover belaufen sich demnach zwischen rund 250 und 500 Franken.
Steuerung per Gamepad, Smartphone oder Browser
Geboren wurde „ExoMy“ im Jahr 2018 als einmaliger Demonstrator bei einem Tag der offenen Tür am Europäisches Weltraumforschungs- und Technologiezentrum (ESTEC). Dabei kam der Mini-Rover kam so gut an, dass die Version zum Selberbauen entwickelt wurde. Diese soll nicht zuletzt Kinder für Robotik begeistern, so ist die Steuerung des fertigen Rovers entsprechend kinderleicht. Sie erfolgt einfach per Gamepad, Smartphone oder Browser. Dennochn „ExoMy“ ist mehr als ein Spielzeug, wie Voellmy weiter erklärt. Der kleine Rover könne als günstige Plattform für Forschung und Prototyping für Robotik-Experimente dienen.
Manche Features des grossen Bruders sind bei ExoMy nur
nachgebildet und funktionieren nicht. Das gilt zum Beispiel für den Bohrer zum
Entnehmen von Bodenproben und die Solarpanels. Dank finidigen Bastlern könnte
sich dies ja ändern… (mai)