Zürich: Über 300 Millionen Franken für Rundum-Erneuerung der Forchbahn
Die Forchbahn, die den Bahnhof Stadelhofen in Zürich mit der Gemeinde Esslingen verbindet, wird saniert und erneuert: In den nächsten Jahren stehen rund 25 kleinere und grössere Projekte an. Die Investitionssumme wird auf über 300 Millionen Franken veranschlagt.
Quelle: Roland zh, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Die Forchbahn an der Endhaltestelle beim Bahnhof Stadelhofen.
Die heute Dienstag vorgestellte Projektliste ist lang. Unter anderem werden sämtliche 20 Haltestellen der Strecke behindertengerecht umgebaut, der einspurige Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen Neue Forch und Forch zur Doppelspur ausgebaut und das alte Depot mit einem neuen Instandhaltungszentrum ersetzt. Des Weiteren erhält der Streckenabschnitt zwischen Waltikon und Hinteregg bis 2025 ein neues, elektronisches Stellwerk – und im Zuge dessen auch ein Leitsystem, das gleichzeitig die Basis für ein künftiges dynamisches Fahrgastinformationssystem liefern soll. Daneben sind Anpassungen an die aktuellen Vorschriften betreffend Sicherheit vorgesehen, etwa was Gleisabstände oder die Breite der Perrons betrifft.
Als erstes grosses Projekt ist die Sanierung des 1976 eröffneten Tunnels Zumikon geplant: Von 2022 bis 2024 werden beide Gleistrassen ersetzt und die Hülle von der Kanalisation bis zur Decke saniert. Nach der Sanierung soll der Tunnel für rund 40 Jahre ohne grossen baulichen Unterhalt betrieben werden können.
Überproportionales Bevölkerungswachstum im Einzusgebiet der Forchbahn
Ausserdem investiert die Forchbahn auch in ihre Flotte: Bis sollen 2027 acht 75 Meter lange Niederflurfahrzeuge angeschafft werden. Denn die Passagierzahlen steigen im Zuge des überproportionalen Bevölkerungswachstums im Einzugsgebiet der Forchbahn. „Im Jahr 2019 beförderte die Forchbahn 6'204'151 Passagiere“, erklärt Forchbahn-Geschäftsführer Hanspeter Friedli. „Damit stiessen wir an unsere Leistungsgrenze.“ Wie das Gesamtverkehrsmodell des Kantons Zürich zeigt, wachsen alle Gemeinden entlang der Strecke. Wie Friedli weiter erklärt, wird im Korridor Forch bis 2030 mit einem Bevölkerungswachstum von 4 Prozent gerechnet und einer Zunahme der Beschäftigten von gar 17 Prozent. Daraus resultiert gemäss Medienmitteilung ein Zuwachs der öV-Nachfrage von rund 4100 Fahrten pro Tag, was einem Plus 25 Prozent entspricht.
Die zahlreichen Bauprojekte sollen den Betrieb der Tante Frieda, wie die Forchbahn auch genannt wird, kaum beeinträchtigen: «Unser Credo ist, dass wir nur eine Baustelle pro Streckenabschnitt betreiben, um den laufenden Betrieb sicherzustellen», so Friedli. Aus diesem Grund werden die Projekte etappenweise realisiert. (mgt/sda/mai)
Ausführliche Informationen zum Investitionsprojekt „Frieda
2030“ auf www.forchbahn.ch/investitionsprojekte