Zürich: Siegerprojekt für Siedlung Hardau steht fest
Die Siedlung Hardau zwischen der Hardstrasse und den vier Hardau-Hochhäusern in Zürich wird durch Neubauten ersetzt. Das Siegerprojekt heisst „Laurel & Hardy“ und stammt aus der Feder von Graber Pulver Architekten aus Zürich und W + S Landschaftsarchitekten aus Solothurn. Statt wie bisher 80 wird es neu 125 Wohnungen im Quartier geben.
Weil die Nachfrage nach Wohnraum im tiefen bis mittleren Segment das Angebot nach wie vor bei weitem übersteigt, betreibt die Stadt Zürich eine aktive Wohnpolitik. Baulandreserven sind allerdings knapp, weshalb Ersatzneubauten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das gilt auch für die Siedlung Hardau I mit ihren 80 Wohnungen. Sie entstand zwischen 1962 und 1964 nach Plänen des Architekten Eberhard Eidenbenz und entspricht nicht mehr den heutigen Standards bezüglich Lärmschutz, Energieeffizienz und hindernisfreies Bauen. Deshalb soll sie ersetzt werden. Das Amt für Hochbauten führte im Auftrag der Liegenschaftenverwaltung einen offenen Architekturwettbewerb durch. Das Siegerprojekt heisst „Laurel & Hardy“ und stammt von der Graber Pulver AG aus Zürich und W + S Landschaftsarchitekten aus Solothurn, wie es in einer Mitteilung der Stadt heisst.
1670 Franken Monatsmiete für vier Zimmer
Auf der Parzelle der bestehenden Siedlung besteht eine grosse Ausnutzungsreserve, weshalb die neue Siedlung statt 80 über rund 125 Wohnungen sowie Dienstleistungs- und Gewerbeflächen, Ateliers und einen Kindergarten verfügen soll. Zwar würden die durchschnittlichen Wohnungsmieten pro Quadratmeter und Jahr höher ausfallen als im Altbau, schreibt die Stadt. Aber mit monatlichen Nettomietzinsen von 1670 Franken (freitragend) beziehungsweise 1370 Pranken (subventioniert) bleibe eine 4-Zimmer-Wohnung für tiefe bis mittlere Einkommen bezahlbar – und dies bei deutlich höherer Wohnqualität und tieferem Flächenverbrauch pro Bewohner als bisher. Familienwohnungen machen rund zwei Drittel des neuen Wohnungsbestands aus. Die Grundrisse der geplanten Kleinwohnungen ermöglichen es nach Angaben der Stadt, einen Teil derselben durch einfaches Zusammenlegen zu erweitern. So wolle man der steigenden Nachfrage nach neuen Wohnformen entgegenkommen.
Keine eigene Tiefgarage
Die neue Siedlung wird autoarm konzipiert. Das heisst, dass die bisherige zweigeschossige Tiefgarage rückgebaut wird. Die gemäss Parkplatzverordnung geforderten Pflichtparkplätze werden künftig in der Tiefgarage der angrenzenden Hardau-Hochhäuser bereitgestellt. Diese werde ohnehin zu wenig genutzt, schreibt die Stadt.
Die Siedlung im Minergie-P-Eco-Standard soll Ende 2023 bezugsbereit sein. Falls die Zürcher Stimmbevölkerung dem Objektkredit in Höhe von rund 66 Millionen Franken zustimme, könne im selben Jahr mit dem Bau begonnen werden. (mt/sda)