Zürich: Baubeginn für Siedlung Hornbach
Nach mehreren Rekursen und einem Planungsstopp starten nächsten Monat die Bauarbeiten für die kommunale Wohnsiedlung Hornbach im Zürcher Seefeld. Das 100-Millionen-Projekt umfasst 125 bezahlbare Wohnungen, Platz für die Kinderbetreuung sowie Gewerbeflächen und einen Werkhof.
Quelle: Visualisierung Knapkiewicz & Fickert Architekten
So soll die Wohnsiedlung Hornbach künftig aussehen.
Auf zwei Parzellen beidseits der Hornbachstrasse im Zürcher Seefeld realisiert die Stadt die kommunale Siedlung Hornbach. Wie es in einer Mitteilung heisst, starten die Vorbereitungsarbeiten zur Einrichtung der Baustelle am 4. September. Dazu gehört auch der Abbruch bestehender Gebäude, die aber in anderer Form wieder in den Neubau integriert werden. Es geht um einen 1909 erstellten und bis anhin von der Schule Seefeld genutzten Pavillon sowie den Werkhof von Grün Stadt Zürich, der auf der gegenüberliegenden Strassenseite in einem Provisorium untergebracht wird. „Beide werden zuerst von Schadstoffen – unter anderem Asbest – befreit“, schreibt das Amt für Hochbauten. Anfang 2018 soll die Baugrube ausgehoben werden. Der Bezug findet ab 2021 etappenweise statt.
Kinderfreundlich
Das Projekt, für das die Zürcher Stimmbürger einen Objektkredit von 100,7 Millionen Franken gutgeheissen hatten, wird im Rahmen der Vorgaben der kantonalen Wohnbauförderung des Kantons Zürich erstellt. Es entstehen 125 Wohnungen. Dank einer klugen Raumaufteilung und trotz des geringen Wohnflächenverbrauchs – eine 4,5-Zimmer-Wohnung ist 95 bis 100 Quadratmeter gross – seien die Wohnungen sehr gut für Familien geeignet, heisst es. So sind denn auch über 70 Prozent von ihnen für solche Mieter gedacht. Um die Kinderbetreuung sicherzustellen, entstehen in der Siedlung auch eine Kindertagesstätte mit Platz für 24 Kinder sowie ein Hort für bis zu 75 Kinder. Des Weiteren wird es Gewerbeflächen und einen neuen Werkhof geben. Realisiert wird ein Vorschlag des Teams von Knapkiecicz & Fickert AG Architekten aus Zürich, der aus einem Architekturwettbewerb als Sieger hervorgegangen war.
Umstritten
Die neue Siedlung im Kreis 8 war politisch umstritten. Bürgerliche Exponenten wehrten sich im Vorfeld gegen die „günstige Vermietung von Luxuswohnungen in der gemeinnützigen Wohnsiedlung“. Der Stadt wurde vorgeworfen, dass sie Geld verschwende. Selbst als die Stimmbürger den Objektkredit gutgeheissen hatten, gab es keine Ruhe. Anwohner rekurrierten gegen den Gestaltungsplan und die Änderung des Zonenplans. Sie wehrten sich dagegen, dass unmittelbar neben einer schützenswerten Siedlung mit zweigeschossigen Bauten ein Neubau mit bis zu sechs Stockwerken entstehen soll. (mt/sda)
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