Zürcher Kantonsrat will keine U-Bahn-Linie ins Hochschulgebiet
Die Sihltal-Zürich-Uetliberg Bahn (SZU) wird bis auf Weiteres nicht ins Hochschulgebiet der Stadt Zürich verlängert. Der Kantonsrat hat am Montag eine Einzelinitiative mit dieser Forderung deutlich abgelehnt.
Quelle: SZU Sihltal Zürich Uetliberg Bahn
Die Uetlibergbahn. (Symbolbild)
Die Einzelinitiative des Verkehrsplaners und früheren Kantonsrats Paul Stopper erhielt am Montag im Kantonsrat lediglich eine einzige Stimme. 165 Kantonsräte lehnten die Initiative ab. Ausschlaggebend für die deutliche Ablehnung war das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Vorhabens.
Die Einzelinitiative forderte einen Projektierungskredit für eine Verlängerung der SZU vom heutigen Endbahnhof unter dem Shopville im Hauptbahnhof weiter ins Hochschulquartier-Zentrum zum Universitätsspital und zur ETH-Hönggerberg.
2,5 Milliarden Franken für Maximalvariante
«Wir Grünen klemmen ja sonst nicht, wenn es um den Ausbau des öffentlichen Verkehrs geht», sagte Florian Meier (Grüne, Winterthur). Die vorgeschlagene Verlängerung der SZU würde aber vor allem zu einer Verlagerung von Passagieren von bereits bestehenden ÖV-Verbindungen führen.
Laut Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP), würde die Maximalvariante, die eine Verlängerung der SZU zum Hochschulgebiet und weiter nach Regensdorf vorgesehen hätte, rund 2,5 Milliarden Franken kosten. Das wäre mehr, als die Durchmesserlinie gekostet hat.
Nach der Ablehnung der Einzelinitiative sowie der Abschreibung eines Postulats zum selben Thema wird die Idee einer U-Bahn-Linie ins Hochschulgebiet vorerst nicht weiter verfolgt.
Forchbahn wird nicht verlängert
Der Kantonsrat hat an seiner Sitzung noch ein weiteres Tunnelprojekt zu den Akten gelegt. Er hat ein Postulat von GLP und FDP abgeschrieben, welche eine unterirdische Linienführung und Verlängerung der Forchbahn im Stadtgebiet forderte. Geprüft wurden unter anderem Verlängerungen nach Altstetten und Oerlikon.
Auch hier ergaben die Abklärungen des Regierungsrats ein unvorteilhaftes Kosten-Nutzen-Verhältnis, wie Regierungsrätin Carmen Walker Späh sagte. Die Kosten würden sich, je nach Variante, auf 800 Millionen Franken bis 1,6 Milliarden Franken belaufen.
Einigkeit herrschte aber darüber, dass es im Gebiet Lengg eine Verbesserung der Verkehrssituation und einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs braucht. Walker Späh verwies auf den Ausbau und die Verlängerung zweier Buslinien auf den kommenden Fahrplanwechsel hin. Mittelfristig soll zudem die Tramlinie 15 zu den Stosszeiten bis zur Haltestelle Rehalp verlängert werden. (sda/pb)