10:05 BAUPROJEKTE

Zoo Zürich: Die Lewa-Savanne nimmt Gestalt an

Geschrieben von: Pascale Boschung (pb)
Teaserbild-Quelle: Zoo Zürich

2020 sollen bei der neuen Lewa-Savanne im Zoo Zürich unter anderem Giraffen und Nashörner einziehen. Die Arbeiten für die vier Hektar grosse Anlage laufen auf Hochtouren: Die Landschaft ist weitgehend fertig gestaltet, bei grösseren Gebäuden steht noch der Innenausbau an.

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Direkt neben dem bestehenden Elefantenpark «Kaeng Krachan» herrscht zurzeit Hochbetrieb auf einer Grossbaustelle: Die afrikanische Lewa-Savanne nimmt Gestalt an. Mit über 40'000 Quadratmetern ist die neue Savannenlandschaft flächenmässig die grösste Anlage des Zoo Zürich. Die Eröffnung ist auf Ostern 2020 angesetzt.

Mit der neuen Anlage werden nach über sechzig Jahren die Giraffen auf den Zürichberg zurückkehren. Die Beschaffung der Tiere ist bereits eingeleitet. Kontakte zu verschiedenen Koordinatoren von Zuchtprogrammen und Kollegen von anderen Tiergärten seien geknüpft, wie der Zoo Zürich in einer Mitteilung schreibt. Ebenfalls in die Savanne einziehen werden die stark bedrohten Breitmaulnashörner und Grevyzebras sowie Antilopen, Strausse und viele weitere afrikanische Tiere.

Zum Landschaftsbild der Savanne gehören schirmartige Bäume, kleinere Buschgruppen sowie vier künstliche Baobabs, die in ihrem Inneren Futterstellen verbergen. Die Gestaltung der Landschaft ist in ihrer Grundstruktur fertiggestellt: Die künftig als Weiden genutzten Flächen sind bereits angesät und ein zarter Hauch von Grün überzieht die gesamte Anlage. Im Wochentakt sollen zudem in der Baumschule speziell gezogene Pflanzen im Gehege platziert werden.

«Damit das Grün der Savanne auch gedeihen kann, geht man für rund ein Jahr lang nicht mehr gross auf die Aussenanlage», erklärt Andreas Hohl, stellvertretender Direktor des Zoos Zürich, am Mittwoch am Rande einer Medienorientierung. Wichtig sei zudem, dass die Landschaft gut anwächst. Denn durch einige Bewohner, wie zum Beispiel die schweren Nashörner, wird die Anlage künftig stark beansprucht.

Eine Schlucht und ein Wintergarten

Gebäude und die Strukturen der Lewa-Savanne fügen sich zu einer Einheit zusammen. Einzelne Teile der Anlagen sind gut versteckt, man muss sie regelrecht suchen: So werden die Stachelschweine und Hyänen ihren Lebensraum inmitten von künstlichen Kopjefelsen vorfinden. Das sind hoch aufragende rundliche Felsblöcke, wie sie im Norden Kenias vorkommen. Die Stallungen befinden sich unter diesen Felsen, dort können sich die Tiere zurückziehen. Momentan stehen sie aber noch im Rohbau. Auch die Hintergrundstallungen für Zebras, Antilopen und Strausse sind beinahe fertig. Es fehlt nur noch die Stalleinrichtung. Schon bald sollen die ersten Tiere dort in die Quarantäne kommen.

Die Lewa-Savanne ist durch den Hauptweg vom benachbarten Elefantenpark erreichbar und empfängt die Besucher mit einer grossen Volière mit Graupapageien. Danach folgt auch schon das grösste Gebäude der Anlage, das für die Giraffen und Nashörner vorgesehen ist. Es ist in drei Teile aufgespalten: Besucherbereich, Ställe und Innenanlagen. Letztere werden dabei von einem überdimensionierten Wintergarten überdacht. Der Bereich für die Besucher ist Teil einer landschaftlich gestalteten Schlucht.

Der Stallbereich der Tiere wird für die Besucher nicht sichtbar sein: Er enthält Boxen und eine Quarantänestation, die für Neuankömmlinge beider Arten genutzt werden können. Der Rohbau des Gebäudekomplexes ist bereits erstellt. «Zurzeit sind wir da noch mit Arbeiten an der Fassade und dem Glasdach beschäftigt», führt Andreas Hohl aus. In einem weiteren Schritt soll nun der Innenausbau erfolgen. So werden im Besucherbereich auch Nacktmulle ihr Habitat finden, die ihrerseits ebenfalls ein Zuhause brauchen. Zurzeit erfolgt der Aufbau der Dauerausstellungen.

80 Prozent des Spendenziels erreicht

Wie bei allen neuen Anlagen, wird auch die Savanne vollständig durch Spenden finanziert. Ein Blick auf die Homepage des Zoos Zürich verrät: 80 Prozent des Spendenziels von 13 Millionen Franken ist erreicht. Geplant und ausgeführt wird das Projekt von der Vertschpartner Landschaftsarchitekten AG in Zürich sowie der L3P Architekten AG in Regensburg. Der Bau erfolgt zudem in Partnerschaft mit der Holcim AG.

Wie der Masoala-Regenwald und der Elefantenpark ist auch die Lewa-Savanne an ein Naturschutzprojekt gekoppelt. So unterstützt der Zoo Zürich seit 1998 die Lewa Wildlife Conservancy in Kenia, deren rund 250 Quadratmeter grosses Reservat zum Unesco-Weltnaturerbegehört. Hier leben viele zum Teil massiv bedrohte Tierarten, darunter das Spitzmaulnashorn oder das Grevyzebra. Der Zoo Zürich finanziert unter anderem Ausrüstung und Löhne der Wildhüter für den Bau von Wanderkorridoren für Wildtiere oder für Umsiedlungen von Nashörnern und leistet auf diese Weise einen wichtigen Beitrag für den Erhalt bedrohter Tierarten.

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