Zimmerberg-Basistunnel: Zentralschweiz stützt Priorisierung der Kosten
Weil die Zentralschweizer Konferenz des öffentlichen Verkehrs (ZKöV) will, dass es bei den beiden Bahnvorhaben Zimmerberg-Basistunnel (ZBT) 2 und dem Luzerner Durchgangsbahnhof Luzern(DBH) vorwärts geht, stützt sie den umstrittenen Plan des Bundes, die Kosten zu priorisieren.
Für die ZKöV sei es von zentraler Bedeutung, dass beim ZBT 2 trotz Kostensteigerung keine weiteren Verzögerungen eintreten und die Projektierung rasch vorangetrieben wird, teilten die zuständigen Zentralschweizer Regierungsräte am Freitag mit. Sie begrüssen es daher, dass der Bundesrat für das Bauwerk zusätzliche 300 Millionen Franken zur Verfügung stellen will.
Hintergrund der Kostensteigerung ist, dass beim geplanten Tunnel zwischen Thalwil und Baar statt eines Doppelspurtunnels zwei einspurige Tunnels gegraben werden müssen. Deshalb wird es laut dem Bund "massiv" teurer: Mittlerweile geht man von 1,45 Milliarden Franken aus. Damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, schlägt der Bund vor, auf Vorinvestitionen für eine Abzweigung und Weiterführung in Richtung Wädenswil zu verzichten. In der Vernehmlassung war dieses Ansinnen auf Kritik gestossen. Denn Kantone wie Zürich, aber auch die Mitte-Partei wehrten sich gegen diesen Einsparung, weil sie die Chancen für die Realisierung des Meilibachtunnels als Verbindung zur Strecke Zürich-Chur schmälere.
Durchgangsbahnhof Luzern und Tunnel nötig
Für die Zentralschweiz dagegen seien die unverzügliche Realisierung des ZBT 2 und anschliessend auch jene des Durchgangsbahnhofs Luzern zwingend nötig. Ohne diese werde die Region abgehängt, heisst es in der Mitteilung. Es brauche beide Grossprojekte, zusammen erst ermöglichten sie „stimmige Angebotskonzepte“ für die Zentralschweiz.
Die Vorinvestitionen beim ZBT2 würden das Kosten-Nutzen-Verhältnis belasten und könnten dazu führen, dass der Kredit nicht ausreiche, sagte der Luzerner Baudirektor Fabian Peter (FDP), der den Vorsitzender der ZKöV innehat, auf Anfrage. Die Zentralschweiz wolle nicht, dass das Projekt dadurch in den nächsten Ausbauschritt verschoben werde und dann allenfalls den Durchgangsbahnhof konkurrenzieren könnte.
Laut dem Bericht des Bundes soll der ZBT 2 2036 eingeweiht werden können. Zum Durchgangsbahnhof hält der Bund fest, die Projektierung werde voraussichtlich bis 2026 weitergeführt. Die ZKöV beantragt, die Realisierung und die gesamte Finanzierung des Projekts in die Botschaft 2026 aufzunehmen. Damit könne es direkt aus der Planung in die Realisierung überführt werden.
Das Vorprojekt für den 2,4 Milliarden Franken teuren Durchgangsbahnhof von 2013 wird bis Mitte 2023 aktualisiert. Für das Bau- und Auflageprojekt sind vier Jahre vorgesehen, so dass nach einem positiven Entscheid im nächsten Ausbauschritt unverzüglich mit der Auflage gestartet werden könnte. Ein Baubeginn wäre so 2030 möglich, eine Inbetriebnahme ab 2040. (sda/mai)