Weisser Turm in Mulegns GR verzögert sich bis Herbst
Die meisten Säulenelemente des weissen Turms in Mulegns sind bereits gedruckt. Der Bau des bald höchsten gedruckten Turms der Welt verzögert sich nun aber. Die Eröffnung des Bauwerks verschiebt sich laut den Projektverantwortlichen auf Ende September.
Quelle: Mathias Kunfermann
Inzwischen sind die meisten Säulenelemente des Turms bereits gedruckt.
Es soll das höchste digital gedruckte Bauwerk der Welt werden, die Bauweise wird von den Verantwortlichen als «revolutionär» beschrieben. An der ETH Zürich stellt ein 3D-Drucker die Elemente aus Beton her, im Bünderland werden sie zusammengebaut. Die modulare Konstruktion soll dereinst im kleinen Bündner Dorf Mulegns 30 Meter in die Höhe ragen.
Inzwischen seien die meisten Säulenelemente des Turms bereits gedruckt, wie die Stiftung Nova Fundaziun Origen am Freitag mitteilte. Die Bauteile befinden sich zurzeit im Val Surses in der Werkhalle der Uffer AG und werden dort zu Säulenmodulen zusammengebaut. Die Eröffnung des weissen Turms verzögert sich nun aber.
Schlankere Statik und geringeres Turmgewicht
Ursprünglich war die Eröffnung am 25. Juni mit Bundesrat Guy Parmelin und ETH-Präsident Joël Mesot geplant. Diese verschiebt sich nun aber auf Ende September. Die konsequente Verschlankung der Statik und die Reduktion des Materialverbrauchs hätten neue Testreihen verlangt. Diese seien erfolgreich verlaufen und hätten das Turmgewicht weiter verringert.
Weiter habe auch die Verankerung des Turms im denkmalgeschützten Bestand und «unerwartete natürliche Asbestvorkommen» im Untergrund des Turms die Fundamentierung verzögert, wie die Stiftung weiter schreibt. Das Zusammenfügen, der Transport und die Montage der Säulen seien «hochkomplexe Herausforderungen», für die es keine Erfahrenswerte gebe.
Quelle: Mathias Kunfermann
Die Bauteile befinden sich zurzeit im Val Surses in der Werkhalle der Uffer AG und werden dort zu Säulenmodulen zusammengebaut.
Aus diesen Gründen habe die Bauherrschaft entschieden, die Eröffnung auf Ende September zu verschieben. Die genauen Daten werden gemäss Mitteilung noch bekanntgegeben. Ursprünglich war für das Projekt mit Kosten von 4,1 Millionen Franken gerechnet worden.
Turm soll Dorf vor Aussterben bewahren
Der mehrstöckige und begehbare Turm soll an die jahrhundertealte Emigration der Bündner Zuckerbäcker erinnern und die Silhouette des Dorfes Mulegns neu definieren. Er dient mit seinem lichten, hohen Kuppelsaal als Spielstätte, die die Grenzen zwischen Kunst und Technologie verwischt.
Das Bauwerk ist damit auch ein Zeichen der Hoffnung für das an der alten Julierpassroute gelegene Mulegns. Es soll nicht nur den Kulturtourismus fördern und neue Kulturformate ermöglichen, sondern auch das mittlerweile zu Savognin gehörende Dorf, das aktuell nur 14 Einwohner zählt, vor dem Aussterben bewahren. (pb/mgt/sda)
Quelle: Mathias Kunfermann
Mit dem Projekt soll der bald höchste gedruckte Turm der Welt entstehen.
Quelle: Mathias Kunfermann
Nach neuen Testreihen konnte das Turmgewicht laut der Stiftung weiter verringert werden.
Quelle: Mathias Kunfermann
Die Säulenelemente werden zu Modulen zusammengebaut.
Quelle: Mathias Kunfermann
Blick in eines der gedruckten Säulenelemente.