Wasserfilter aus Altglas: Vorzeigeprojekt in Büsserach
Im solothurnischen Schwarzbubenland soll für 15 Millionen Franken eine Produktionsstätte für Wasserfilter aus Altglas entstehen. Für den Betrieb sollen Sonnenenergie und Regenwasser genutzt werden. 2020 soll die Produktion starten.
Quelle: zvg
Visualisierung des Produktionswerks.
Über ein ökologisches Vorzeigeprojekt berichtet die «Solothurner Zeitung»: Die Grosshandelsfirma Aqua Solar will an ihrem Hauptsitz in Büsserach SO zusammen mit der schottischen Partnerfirma Dryden neuartige Wasserfilter herstellen. Das Filtermaterial aus Altglas soll doppelt so gut wie Sand filtrieren und bioresistent sein. Das sogenannte AFM (Aktiviertes Filtermaterial) wird sowohl zur Aufbereitung von Trinkwasser als auch in der Abwasseraufbereitung eingesetzt. Dank AFM könne der Einsatz von Chlor um bis zu 50 Prozent reduziert werden, heisst es.
Dryden Aqua hat AFM bisher in Schottland produziert und über den Sitz in Root LU vertrieben. Im Industriegebiet von Büsserach soll jetzt das zweite Produktionswerk entstehen. Laut den beiden beteiligten Unternehmen soll es die modernste Glas-Recycling-Produktion der Welt werden.
Start im Jahr 2020
Auch in der Umwelttechnologie soll das Werk internationale Ausstrahlung haben. Gemäss dem Bericht wird auf dem gesamten Gelände das Regenwasser aufgefangen, gereinigt und in den Produktionsablauf integriert. Der Strom, den die Maschinen benötigen, wird von Photovoltaikanlagen auf den Dächern und an den Fassaden bezogen. Dabei sollen auch die neuesten Speichertechnologien von Tesla eingesetzt werden.
Das Baugesuch wurde bereits eingereicht. 2020 soll die Produktion starten. Die Maximalkapazität ist auf 25 000 Tonnen AFM ausgelegt, wofür bis zu 40 000 Tonnen Altglas benötigt werden. Das wären zehn Prozent des in der Schweiz anfallenden Altglases, die damit in den Wertschöpfungskreislauf zurückgeführt würden. (bb)