Was wird zurzeit in Zürich gebaut?
In Zürich sind «The Circle», die Europaallee oder die Kunsthaus-Erweiterung weit fortgeschritten, während neue Grossprojekte wie die Neugestaltung des Unispitals und des Universitätszentrums erst planerisch Gestalt annehmen. Ein Überblick zur Bauregion Zürich.
Quelle: Ben Kron
Maagareal Zürich, Symbolbild.
Turm mit Kleinstwohnungen
Zürich – Das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site will neben dem Prime Tower auf dem Maag-Areal (siehe Bild) einen Wohnturm mit Mikro- und City-Apartments realisieren. Konkret sollen 100 Kleinstwohnungen mit 27 Quadratmeter Fläche und 150 Zweieinhalb- und Dreieinhalbzimmerwohnungen mit 65 Quadratmeter Grösse entstehen. Dies unmittelbar neben der Maag-Halle und der Tonhalle im Boomquartier Zürich-West. Der Turm soll 13 Stockwerke umfassen und 50 Meter hoch werden, bei geplanten Kosten von 95 Millionen Franken. Die Fertigstellung des Projektes ist für das Jahr 2023 vorgesehen. Die Kleinstwohnungen sollen nach Vorstellung des Immobilienentwicklers dereinst 1000 bis 1200 Franken Miete kosten.
Quelle: AG Hallenstadion
Visualisierung der Swiss Life Arena.
Energieverbund hilft Hockeystadion
Zürich-Altstetten – Das Zürcher Stimmvolk hat vor Kurzem ja gesagt zum neuen Energieverbund Altstetten und zum dazugehörigen Kredit über 128,7 Millionen Franken. Die Kläranlage Werdhölzli soll künftig Wärme und Kälte für 30 000 Haushalte liefern. Bisher wurden nur 15 Prozent des Energiepotenzials ausgenutzt, was eine Einsparung von jährlich 13 Millionen Litern Heizöl möglich macht. Einer der Abnehmer für die Energie wird das neue Eishockeystadion sein, «Swiss Life Arena» genannt. Den Kredit von 120 Millionen für diesen Neubau hat Zürich bereits 2016 bewilligt. Seit letzten November laufen am Stadtrand die Bauarbeiten für die neue Heimat des Zürcher Schlittschuhklubs ZSC Lions. DieserTage beginnen die Aushubarbeiten für die Halle mit Platz für 12 000 Fans, die 2020 fertiggestellt sein soll.
Quelle: HGGZ
Hochschulgebiet Zürich, Vogelperspektive.
Ein Stadtteil hebt ab
Zürich – 2021 soll der Totalumbau des Zürcher Hochschulquartiers beginnen. Rund um die Uni, das Unispital und die ETH Zürich sind neue Gebäude, Parks und ein Campus-Boulevard geplant. Nach langen Querelen konnte Baudirektor Markus Kägi Anfang Jahr die ersten Bauprojekte präsentieren: das neue Bildungs- und Forschungszentrum der Stararchitekten Herzog & de Meuron, sowie zwei Neubauten fürs Unispital von Christ & Gantenbein, ebenfalls Basler Architekten. Dieser Bau wird 600 Millionen Franken kosten.
www.bertholdareal.ch / https://hgzz-zh.ch/
Quelle: ZKB
Visualisierung der geplanten ZKB-Seilbahn.
Schwebebahn in der Schwebe
Zürich – 2020 feiert die Zürcher Kantonalbahn ihren 150. Geburtstag. Zum Jubiläum will sie der Stadt eine temporäre Seilbahn über den See schenken, für 40 bis 60 Millionen Franken. Die Realisierung ist aberoffen: Umweltschützer wehren sich, und auch das Zürcher Stadtparlament hält die Idee für «weder innovativ, noch nachhaltig, auch nicht quartierverträglich und nicht landschaftsfreundlich». Immerhin: Für den am See geplanten Erlebnisgarten liegt die definitive Baubewilligung schon vor.
Quelle: Hager Partner AG
Visualisierung Projekt «Terra Nova».
Grosssiedlung in Seebach
Zürich-Seebach – Die Stadt Zürich will vor allem im Norden weiterwachsen. In Oerlikon-Seebach sollen 700 Wohnungen für 1800 Menschen entstehen, womit es das derzeit grösste Wohnbauprojekt der Stadt darstellt. Es setzt sich aus zwei Häuserzeilen mit fünf Hochhäusern zusammen und wird von einem grosszügigen, 13 800 Quadratmeter umfassenden Quartierpark aufgelockert. Während die Gestaltung der Bauten noch offen ist, hat die Stadt das Siegerprojekt für den Park bereits vorgestellt: Das Landschaftsarchitekturbüro Hager Partner AG hat sich mit dem Projekt «Terra Nova» im Wettbewerb durchgesetzt.
www.zueri-nord.info/oerlikon/«terra-nova»-in-zürich-seebach
Quelle: ADT INNOVA Verkaufs AG
Im Rahmen des Projekts «Three Point» entstehen auf dem Gelände des Militärflughafens in Dübendorf drei über 100 Meter hohe Wohntürme.
Die höchsten Wohntürme der Schweiz
Dübendorf – Auch die Flughafenstadt Dübendorf entwickelt sich rasant: Neben dem geplanten Innovationspark auf dem Gelände des Militärflughafens entstehen im Rahmen des Projekts «Three Point» drei über 100 Meter hohe Wohntürme mit Eigentumswohnungen, welche damit die höchsten ihrer Art in der Schweiz sind. Sie werden nach Minergie-Label gebaut und sollen Ende 2020 bezugsbereit sein. Die drei Dachwohnungen mit 425 Quadratmetern Fläche auf 103 Meter Höhe sind allerdings gemäss Projektpage bereits verkauft. Bereits vor Kurzem wurde in Dübendorf mit dem «Jabee-Tower» das derzeit höchste Wohngebäude des Landes fertiggestellt, mit 100 Metern überragen es die drei neuen Türmen knapp.
Quelle: Hangenmoos AG
Visualisierung Siedlung Hangenmoos.
309 Wohnungen am Zürichsee
Wädenswil – Die Stadt Wädenswil am Zürichsee hat die Baubewilligung für die Siedlung Hangenmoos erteilt. Anfang 2019 soll der Rückbau der bestehenden, rund 50-jährigen 19 Plattenbauten beginnen, die total 253 Wohnungen aufwiesen. Ab Herbst beginnt der Bau der neuen Wohngebäude mit total 309 Wohneinheiten. Bauherrin ist die Hangenmoos AG, die sich zu 15 Prozentin öffentlicher Hand befindet. Die ersten der insgesamt 18 Neubauten, nach Plänen der Zürcher Gigon-Guyer-Architekten, sollen 2021 bezugsbereit sein. Der Projektabschluss ist 2024 geplant.
Quelle: Ben Kron
Zwischen Kongresshaus und Tonhalle sowie dem Nobelhotel Baur au Lac entsteht das Bürogebäude «Rosau».
Büros an allerbester Lage
Zürich – Zwischen Kongresshaus und Tonhalle sowie dem Nobelhotel Baur au Lac entsteht das Bürogebäude «Rosau», ein fünfstöckiger Neubau im Minergie-Standard. Der Bau mit unverbaubarer Seesicht der Zürcher Gigon-Guyer-Architekten liegt gegenüber dem Bürkliplatz. Neben dem Neubau bleiben die Villa Rosau aus dem Jahr 1844 und der Garten erhalten,wobei die Villa umfassend saniert wird. Mieter des «Rosau»-Baus wird ein Rückversicherer, auch die weiteren Gebäude am See Richtung Enge werden von Versicherungen genutzt.
Quelle: De Biasio + Scherrer Architekten
Visualisierung Minergie-Überbauung «Sonnmatt» in Bülach.
Bülach boomt weiter
Bülach – Die Stadt Bülach wächst rasant. An zentraler Lage entsteht die Minergie-Überbauung «Sonnmatt» mit 86 Wohnungen, Lofts und Ladenflächen. Hinter dem Bahnhof wächst derweil mit der «Glasi» die Neuüberbaung des Industrieareals, wo einst die grünen Christbaumständer gefertigt worden sind. Dieses Projekt, dem die Architekturzeitschrift «Hochparterre» eine Sonderausgabe gewidmet hat, beinhaltet rund 560 Wohnungen und Gewerbefläche. Ab 2021 sollen die Gebäude bezugsbereit sein.
sonnmatt-buelach.ch / glasi-bülach.ch
Quelle: Hobelwerk Winterthur
Auf dem Areal eines ehemaligen Hobelwerkes in Winterthur sind fünf Wohnhäuser geplant.
Mehr als nur Wohnen im Hobelwerk
Winterthur –In Winterthur entstand in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Wohnüberbauungen. Auf dem Areal eines ehemaligen Hobelwerkes (Bild) errichtet die Genossenschaft «Mehr als Wohnen» nun laut Eigenwerbung ein «neues Leuchtturmprojekt für den gemeinnützigen Wohnungsbau». Geplant sind fünf Wohnhäuser mit total 170 Wohnungen, was sich die Genossenschaft total 111 Millionen Franken kosten lässt. Die Neubauten, nach Vorgabe der 2000-Watt-Gesellschaft, sollen Ende 2022 fertiggestellt sein.
Mehr zur Bauregion Zürich
Interessiert an der Bauregion Zürich? Wollen Sie wissen, welche Bauthemen sonst noch aktuell sind? Mehr dazu im Baublatt vom 22. März, das den Bauregionen Aargau und Zürich gewidmet ist. - Eine kleinen Überblick über Projekte im Aargau gibt es auf baublatt.ch/projekteag
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