Was wird zurzeit in Luzern, Schwyz und Zug gebaut?
Im Kanton Schwyz schreitet das Projekt zum Warmwasserspeicher der Agro Energie Schwyz AG voran. Derweil werden auf dem Rockwell-Areal in Luzern vier 55 Meter hohe Wohntürme realisiert und auf dem Papieri-Areal imKanton Zug entstehen 270 Wohnungen. Ein Überblick.
Projekte im Kanton Luzern
Quelle: Architekturbüro Iwan Bühler GmbH
Vier Wohntürme fürs Rontalzentrum
Dierikon – Auf dem ehemaligen, rund 18 800 Quadratmeter grossen Rockwell-Areal neben der Mall of Switzerland sollen vier 55-Meter-Türme entstehen. Die Gemeinde und die Dierinvest AG beabsichtigen eine gemischte Zone mit Wohnungen, Büros, Dienstleistung und Gewerbe. Der dreigeschossige Sockel ist der gewerblichen Nutzung vorbehalten, darüber sind rund 350 Wohnungen in vier aufgesetzten Wohnbauten geplant. Im Sommer 2016 wurde ein Studienauftrag für Freiraum und Landschaft durchgeführt. Das Richtprojekt des Bebauungsplans integriert die siegreiche Studie von Freiraumarchitektur aus Luzern und das Bebauungskonzept des Luzerner Architekturbüros Iwan Bühler. Die geplante Wohnnutzung bedarf einer Umzonung und Genehmigung eines Bebauungsplans. Die dafür im Mai 2019 geplante Abstimmung wurde wegen Einsprachen vorerst verschoben. Der Baubeginn ist für das erste Quartal 2021 geplant, Mitte 2024 sollen die ersten Mieter einziehen.
Quelle: zvg
Heizen mit Seewasser
Horw / Kriens – Der Vierwaldstättersee birgt grosse Energiereserven. Ein Teil kann für Klima, Kühl- und Heizanlagen genutzt weden. Die Seenergy Luzern AG, Tochterfirma der Energie Wasser Luzern (EWL), baut in Horw und Kriens ein See-Energie-Netz. Mitte April erfolgte der Spatenstich, ab Herbst 2020 sollten rund 6800 Haushalte ans Netz gehen. Für das rund 95 Millionen Franken teure Bauprojekt wird Wasser aus der Horwer Bucht genutzt. Die See-Energie-Zentrale wird an das Garderobengebäude auf dem Sportplatz Seefeld angebaut. Der grösste Teil der Anlage wird unterirdisch sein.
Quelle: Leismann AG Architektur Stadtplanung
Generationenprojektmit Pfarrei
Willisau – Die katholische Kirchgemeinde Willisau baut gemeinsam mit der Lupe AG und der Einwohnergemeinde das 38-Millionen-Franken-Objekt «Im Grund». Nach Plänen des Architekturbüros Leismann AG, Bern, und Cukrowicz Landschaften, Winterthur, entsteht innerhalb von zwei Jahren ein Komplex, der ein Pfarrzentrum, sechs Kindergärten, Tagesstrukturen, zwei Wohnhäuser mit 43 Wohnungen und eine Tiefgarage mit 170 Stellplätzen umfasst. Ende Oktober 2018erfolgte der Baustart. Zusammen mit dem bestehenden Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum bilden die drei neuen Gebäude ein Ensemble und umfassen zusammen einen Hof.
Projekte im Kanton Schwyz
Quelle: Agro Energie Schwyz AG
50 Meter hoher Wärmespeicher
Ibach – Die Agro Energie Schwyz AG will auf ihrem Areal einen Warmwasserspeicher mit 28 000 Kubikmetern Fassungsvermögen erstellen. Im Jahr 2012 wurde mit der Planung begonnen, im August 2018 das Baugesuch für das Projekt eingereicht. Der Baustart ist noch für 2019 geplant und nach gut einem Jahr Bauzeit soll der zehn Millionen Franken teure Stahlturm fertig sein. Der Wasserspeicher kann Wärme aus verschiedenen Produktionsanlagen speichern und bei Bedarf sehr schnell wieder zur Verfügung stellen. Bis zu 95 Grad kann das Wasser erhitzt werden. Details zum Bau sind in Sondervorschriften geregelt. InAbsprache mit Behörden und Umweltverbändenbeträgt die Turmhöhe maximal 50 Meter, die Fassade ist matt, nicht refektierend und dezent ohne Werbung und Leuchtreklamen zu halten. Im Falle der Stilllegung muss der Turm innerhalb von fünf Jahren komplett rückgebaut werden.
Quelle: WPP Architektur Raum Umwelt AG
Dinieren mit Ausblick
Einsiedeln – Auf einem brachliegendenTeil des Firmenareals der Leuthold Mechanik AG soll nach dem Abbruch eines alten Silos ein neues Gebäude entstehen. Dies hat es in sich: Nach den Plänen der WPP Architektur Raum Umwelt AG aus Einsiedeln entsteht ein fünfgeschossiger, 30 Meter hoher Bau, das sogenannte «Gastro-Silo», dem als fünftes Obergeschoss ein filigranes Stahlkonstrukt aufgesetzt wird. Der futuristische Aufbau aus 145 Tonnen Stahl und 14,5 Tonnen Glas soll den Gästen des zukünftigen Panoramarestaurants eine komplette Rundum-Aussicht bieten. Der Aufbau wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 auf den Betonturm gehoben.
Quelle: zvg
Schulbau mit Sportzentrum
Oberarth – Die Bevölkerung der Gemeinde ist in den letzten Jahren stark angewachsen. Der Bezirksrat Schwyz und der Gemeinderat Arth haben beschlossen, auf den bezirkseigenen Liegenschaften Stegweidli und Bifang gemeinsam ein Schul- und Sportzentrum zu realisieren. Das Projekt «Chip & Chap» der BSS Architekten, Schwyz, ging als Sieger des zweistufigen Architekturwettbewerbs hervor. Der geplante Neubau ergänzt die bestehenden Schulgebäude. Das Gebäude und die westlich platzierte Sportanlage werden durch die Sporthalle als Abschluss der Schulhausbauten abgegrenzt. Das Schul- und Sportgebäude kostet den Bezirk Schwyz 25,55 Millionen Franken, für die Aussensportanlagen hat die Gemeinde Arth 7,3 Millionen eingeplant. Im Februar hat das Stimmvolk die Verpflichtungskredite angenommen, die Baubewilligung wurde erteilt. Die Fertigstellung ist für Sommer 2021 geplant.
Projekte im Kanton Zug
Quelle: Albi Nussbaumer Architekten, Zug / Boltshauser Architekten, Zürich
Wohnungen auf dem Papieri-Areal
Cham – Anfang Juni sind die Bagger auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Cham aufgefahren und haben mit den Abbrucharbeiten begonnen. Die von der Cham Immobilien AG ausgeschriebene Planung der ersten Bauetappe wurde im Februar abgeschlossen. Voraussichtlich bis Ende 2022 werden unter anderem rund 270 Miet- und Eigentumswohnungen, ein Hochhaus, mehrere Umnutzungen sowie ein grosser Platz realisiert. In der ersten Bauetappe werden das 41 Meter hohe Hochhaus mit rund 46 Wohnungen und gewerblicher Nutzung im Erdgeschoss sowie der Kesselplatz mit Umnutzung des alten Kesselhauses verwirklicht. Zudem werden die einstigen Hallen der Papiermaschinen 1 bis 4 zu 52 Eigentumswohnungen umgestaltet. Im neuen, 14 Hektar grossen Quartier sollen 900 bis 1250 Arbeitsplätze und Wohnraum für 2000 bis 2500 Menschen entstehen. Rund 700 Millionen Franken will die Cham Immobilien AG in diese Überbauung investieren, die in rund acht Jahren fertiggestellt sein soll.
Quelle: Penzisbettini Architekten ETH / SIA GmbH
Neuer Schulersatzbau geplant
Baar – «Domino» heisst das Siegerprojekt für den Ersatzbau des Schulhauses Wiesental in Baar. Nach der Idee des Zürcher Büros Penzisbettini Architekten ETH / SIA GmbH entsteht ein Schulhauskomplex mit vier Gebäuden. Das alte Gebäude ist nicht mehr sicher,zudem zu klein, sodass seit dem Schuljahr 2017 / 2018 zusätzlich ineinem Provisorium unterrichtet werden muss. Der zweckmässige Neubau soll Platz für 560 Kinder in 24 Schulklassen und vier Kindergärten bieten. Zusätzlich ist eine Doppelturnhalle sowie Räume für die schulergänzende Betreuung (SEB) von 150 Kindern eingeplant. Dem grossen zweigeschossigen Trakt für die Mittelstufe wird dieTurnhalle eingegliedert. Je ein dreigeschossiger Trakt ist den Kindergärten und der SEB sowie der Unterstufe vorbehalten. Im eingeschossigen Trakt befinden sich Aula und Bibliothek. Der Baubeginn ist nicht vor 2021 geplant, gebaut wird in Etappen. Es wird mit Kosten von70 bis 75 Millionen Franken gerechnet.
Quelle: zvg
Neugestaltung des Freiraumsvom Bahnhof zum See
Stadt Zug – Im Zuge einer nötigen Sanierung werden die Alpen- und die Gotthardstrasse in der Stadt Zug neu gestaltet. Dafür veranstaltete die Stadt einen Projektwettbewerb mit acht Teams, aus dem das Projekt «Chriesi» des Teams BBZ Bern GmbH / Büro Dudler aus Biel als Sieger hervorging. Das Siegerprojekt überzeugte durch sein Konzept: Klarheit und Grosszügigkeit der Strassenzüge werden betont, gleichzeitig schmalere Fahrstreifen und zusätzliche Mehrzweckstreifen geschaffen. Im Bereich der Erlen- und Pilatusstrasse integriere sich das Konzept mit der Wahl der Baumaterialien und den Ausstattungen. Gleichzeitig werde der gartenhafte Charakter des Ortes betont. Auf der Grundlage des Siegerprojekts wird der Stadtrat dem Grossen Gemeinderat einen Projektierungskredit und voraussichtlich im Jahr 2020 einen Ausführungskredit beantragen. Die Umsetzung soll frühestens ab kommenden Jahr erfolgen.
Mehr zur Bauregion Zentralschweiz
Interessiert an der Bauregion Zentralschweiz? Das Baublatt vom 16. August ist den Bauregionen Uri, Nidwalden, Obwalden, Luzern, Schwyz und Zug gewidmet. - Einen kleinen Überblick über Projekte in den Kantonen Uri, Obwalden und Nidwaldengibt es unter baublatt.ch/projekteurownw