Warten auf "Ringling"-Nachfolge geht weiter
Das Seilziehen um das Grünwald-Areal in Zürich nimmt kein Ende. Nach dem Schiffbruch des "Ringling"-Projekts vor Bundesgericht sind zwei Rechtsverfahren gegen die neuen Pläne angestrengt worden. Die Stadt will die Gerichtsentscheide abwarten, bevor sie den Architekturwettbewerb startet.
Quelle: pd
Modell des gescheiterten "Ringling"-Projekts
Das Mitwirkungsverfahren zur Neuüberbauung des Grünwald-Areals in Zürich-Höngg sei im Juni erfolgreich abgeschlossen worden, teil die Stadt mit. Damit liege eine gute Basis vor für den geplanten Architekturwettbewerb der drei Bauträgerinnen Baugenossenschaft Sonnengarten (BGS), Gemeinnützige Bau- und Mietergenossenschaft Zürich (GBMZ) und Stiftung Alterswohnungen (SAW) der Stadt Zürich.
Zwei Rekursverfahren hängig
Allerdings sind noch zwei Rekursverfahren hängig. Im einen Verfahren geht es um ein Strassenprojekt, im anderen um die Aufhebung von Ausnützungszuteilungen im Quartierplan. Die Stadt hat jetzt gemeinsam mit den Bauträgerinnen entschieden, den Architekturwettbewerb für die neue Überbauung erst auszuschreiben, wenn rechtskräftige Gerichtsurteile vorliegen. Laut der Medienmitteilung dauert dies möglicherweise bis zum Herbst 2020.
Vor Bundesgericht gescheitert
Seit 2004 möchte die Stadt das 31 000 Quadratmeter grosse Grünwald-Areal mit gemeinnützigen Wohnungen und einem Kindergarten überbauen. Das 2005 in einem Wettbewerb ermittelte Projekt "Ringling" scheiterte 2016 in einem Rekursverfahren vor Bundesgericht. Der Bau gliedere sich in keiner Weise in das Ortsbild ein, befand das höchste Gericht. Es bestehe auch keine Beziehung zur baulichen oder landschaftlichen Umgebung. Das Projekt falle klar aus dem Rahmen der hier üblichen Bauten.
2017 lancierten der Stadtrat und die Bauträgerinnen einen Neustart. Die betroffene Bevölkerung wurde laut der Stadt von Anfang an einbezogen. Das Projekt solle auch einen Beitrag zur Quartierversorgung leisten, zum Beispiel mit Alterswohnungen. (pd)