Alioune-Diop-Universität: Kühle Brise hinter Ziegelsteinen
Brennt die Sonne auf das Vorlesungsgebäude der Alioune-Diop-Universität in Senegal und herrschen im Freien 40 Grad, ist es drinnen mit 25 Grad angenehm kühl – obwohl der Bau ohne Klimaanlage auskommt. Das Projekt des Büros IDOM ist für den diesjährigen «Aga Khan Award» nominiert.
Quelle: Aga Khan Award
Die Ziegelsteine für die luftdurchlässige Fassade wurden vor Ort produziert.
Möglich macht dies unter anderem die Fassade: Ein Gitter aus vor Ort hergestellten, luftgetrockneten Ziegelsteinen lässt zwar frische Luft hinein, lässt aber die Sonne draussen. Zudem ist das Dach doppelt angelegt, sodass die eindringende Luft im Innern zirkulieren kann, und über die gesamte Südseite des Gebäude zieht sich ein weit auskragendes Dach, das für Schatten sorgt.
Pflanzen gegen Mücken
Allerdings stellte sich den Architekten des Büros IDOM aus Bilbao neben der Hitze noch eine weitere klimatische Herausforderung: Zwischen Dezember und Mai herrscht jeweils Regenzeit. Damit das Regenwasser den Bau nicht überschwemmt, legten sie auf der einen Seite des Gebäudes grosse Becken an, sie sammeln das Wasser und sorgen so dafür, dass hier Pflanzen gedeihen können. Unter anderem wurde Citronelle angepflanzt, sie sorgt laut den Architekten dafür, dass sich nur wenige Mücken ins Gebäude verirren und die Studenten mit Malaria infizieren können.
Langfristig und ökologisch
«Es ist ein Platz zum Leben und wir sind sehr stolz darauf», sagt Rektor Lamine Gudeye über den Bau. Dies auch, weil erlangfristig gebaut sei und somit auch nachfolgenden Generationen diene.
Das Gebäude hat auch die Aufmerksamkeit der Jury des «Aga Khan Award»geweckt, die es für die diesjährige Preisvergabe nominiert hat und vor allem davon beeindruckt war, wie die Architekten mit den klimatischen Bedinungen umgegangen sind und auch auf Ökologie und Nachhaltigkeit geachtet haben. (mai)